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RenovierungDas Amo in Magdeburg hübscht sich auf

2014 stand das Amo in Magdeburg noch kurz vor dem Abriss. Jetzt wird das Kulturhaus aufgemöbelt.

04.07.2017, 23:01

Magdeburg l Generationen von Magdeburgern haben im Amo von der Hochzeit über die Jugendweihe bis hin zu Lesungen, Theaterstücken und Konzerten unzählige unterhaltsame und fröhliche Stunden erlebt.

Nur dem Haus selbst blieb das verwehrt. Denn so richtig schick durfte sich das im November 1951 eröffnete Haus seit den frühen 1990er Jahren nicht mehr machen. Ausstattung und Technik kamen in die Jahre. Zuletzt musste das Traditionshaus sogar um sich selbst bangen - mit glücklichem Ende.

Mit der Wende 2014 im Stadtrat zum Erhalt des Amos geht das Haus neuen Zeiten entgegen und wird plötzlich so wichtig wie nie zuvor. Wegen der anstehenden Generalsanierung der Stadthalle ab 2019, wird das Amo zu einer wichtigen Ausweichspielstätte. „Wir stecken gerade mitten in den Planungen, welche Stadthallen-Veranstaltungen das Amo aufnehmen kann“, sagt Steffen Schüller von der Messe- und Veranstaltungs GmbH, die neben dem Amo fünf weitere kommunale Hallen in Magdeburg betreibt.

Auch deshalb wird die Sommerpause jetzt genutzt, um das Amo aufzuhübschen. Der Saal soll nach Vorgaben des Denkmalschutzes gepinselt werden. Die alten Gardinen werden durch neue ersetzt. Und das Lichtkonzept wird verändert, um im Saal eine bessere Ausleuchtung mit Atmosphäre zu erzeugen.

Hintergrund: Neben Konzerten und Shows will sich das Haus auch verstärkt dem lukrativen, aber stark umkämpften Tagungs- und Businessgeschäft zuwenden. Dafür muss aber auch bei Tageslicht alles stimmen, was Optik und Atmosphäre angehen.

Rund 250.000 Euro werden in die Verschönerungsaktion gesteckt, bevor im Herbst 2017 die Hauptsaison beginnt.

Die soll auch in diesem Jahr mit einem vergleichsweise positiven Saldo abgeschlossen werden, auch wenn noch negative Zahlen geschrieben werden. 110 Veranstaltungen ab 50 Besucher aufwärts wurden 2016 im Amo gezählt. „Das halten wir für eine gute Auslastung, wenn man bedenkt, dass in der Szene ab 120 bis 130 Veranstaltungen im Jahr von einer Vollauslastung eines Hauses gesprochen wird“, so Schüller weiter.

Allerdings: Wer darauf gehofft hatte, dass der Schlagloch-Parkplatz nebenan in diesem Zuge mit saniert wird, muss enttäuscht werden. Die aktuelle Absperrung dient lediglich dazu, dass die Gerüstbauer ihre Materialien problemlos in den Saal transportieren können.

Die Reparatur des Parkplatz stehe erst für das Frühjahr 2018 an, kündigte Schüller an. Hintergrund sei, dass die Bauarbeiten Veranstaltungen im Herbst stören könnten.

Im kommenden Jahr wird geprüft, ob die Terrasse im Park saniert und genutzt wird. Möglicherweise findet sich ein Betreiber für den Biergarten, der schon dieses Jahr öffnen sollte. Doch es habe bisher keine Interessenten gegeben, so Schüller. Insgesamt müsse aber trotz des neuen Aufschwungs für das Amo auch die Wirtschaftlichkeit beachtet werden.

Nach Schüllers Angaben habe man den Verlust des Amos in den vergangenen beiden Jahren halbieren können. Das sei ein Weg in die richtige Richtung.

Dem Amo-Besucher hingegen dürften die Wirtschaftszahlen weniger bewegen. Der erfreut sich vermutlich eher an den Bedingungen, die er vorfindet. Frische Farbe kann da schon viel bewirken.

Der Beweis muss am 1. September zu den Naturheil- und Esotheriktagen angetreten werden. Sie sind die erste große Veranstaltung nach dem Aufhübschen des Amos.