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Stadtmarketing (Fast) alle lieben Otto

Ottostadt bleibt Ottostadt - Kampagne wird für mindestens zwei Jahre fortgeführt.

Von Katja Tessnow 16.12.2016, 00:01

Magdeburg l Tut es Otto noch? Taugt er auch sechs Jahre nach dem Start der Kampagne unter seinem Namen als Werbeträger für die Stadt? Der Grüne Sören Herbst wagte es im Stadtrat, daran leise Zweifel anzumelden. „Eigentlich sind wir ganz zufrieden mit der Kampagne, aber für die Folgejahre sollten wir vielleicht mal schauen, ob Magdeburg immer Ottostadt sein und bleiben muss.“ So nach acht bis zehn Jahren liefe sich eine solche Kampagne eventuell aus und man solle eine „Neuorientierung überdenken“.

Anlass von Herbsts Einlassung war der turnusmäßige Ratsentscheid zur Fortführung der Otto-Werbekampagne im Jahr 2017. In der Stadtkasse sind dafür 167 000 Euro vorgesehen. Zugleich sollten die Räte mit dem Beschluss zu Otto über 2017 hinaus auch die Weiterführung der Kampagne im Jahr 2018 grundsätzlich absegnen.

Das Ratsvotum fiel nach der Debatte eindeutig aus. Vier Gegenstimmen und sieben Enthaltungen aus den Reihen der Linken konnten über das Einvernehmen des großen Ratsrestes nicht hinwegtäuschen.

Die Mehrheit liebt Otto – sozusagen oder besser: Ratsmehrheit und Stadtverwaltung sind sich einig, dass Otto als Marke für Magdeburg zumindest mittelfristig unersetzbar ist.

Dem Ratsvorsitzenden Andreas Schumann (CDU) entfuhr zum erwähnten Statement von Herbst die alte Fußballweisheit: „Never change a winning team“, was diesenfalls bedeutet, dass Magdeburg und Otto ganz erfolgreich zusammenspielen und es weiter tun sollten.

Der CDU-Wirtschaftsbeigeordnete Rainer Nitsche, unter Federführung seines Dezernates läuft die Dachmarkenkampagne Ottostadt Magdeburg, stieß ins gleiche Horn wie Schumann. Otto sei als Werbeträger für Magdeburg „erfolgreich und etabliert“. „Wir können nicht alle paar Jahre wechseln, aber neue Elemente sollten schon dazukommen.“ Zum Beispiel solle die Bedeutung Magdeburgs als Kultur- und Sportstadt stärker ins Zentrum der Kampagne rücken, schon weil Magdeburg Kulturhauptstadt Europas werden möchte.

Selbst der vormals vor allem aus finanziellen Gründen der Ottokampagne gegenüber eher kritisch eingestellte Frank Theile (Linke für Magdeburg) schloss sich der Einschätzung an. „Wir haben massive Diskussionen zur Kampagne geführt und sie hat uns schon eine Menge Geld gekostet. Jetzt sollten wir dabei bleiben.“ Ergo: Ottostadt bleibt Ottostadt. So ist es beschlossen.