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Sternbrücke Verwaltung knackt die Liebesschlösser

An der Magdeburger Sternbrücke sollen sämtliche Liebesschlösser entfernt werden. Die Stadtverwaltung sieht in ihnen eine Unfallquelle.

Von Rainer Schweingel 01.10.2016, 01:01

Magdeburg l Schlechte Nachrichten für alle Liebespaare, die ihre Zuneigung an der Sternbrücke demonstrativ mit einem Liebesschloss verankert haben. Ihre eisernen Symbole für die ewige Treue werden im Oktober von der Stadtverwaltung ohne Vorankündigung geknackt und entfernt.

Begründung der Verwaltung: Die Schlösser und Ketten gefährdeten den Korrosionsschutz, beschädigten somit das Brückengeländer und stellten eine Unfallquelle für Fußgänger dar.

Im Rahmen der jüngsten Bauwerkskontrollen seien zunehmende Schäden am Korrosionsschutz an Magdeburger Brückengeländern festgestellt worden. Darüber hinaus seien einige Schlösser als Bündel so angebracht, dass der Zustand als verkehrsgefährdend für Fußgänger eingeschätzt werde.

Eine alternative Heimstätte für Liebesschlösser wird es wohl auch nicht geben. Die Stadtverwaltung argumentiert gegenüber einem entsprechenden Ratsbeschluss zur Prüfung: Bei den Liebesschlössern handele es sich um einen „wenig traditionellen und sehr jungen Brauch".

Angesichts dessen sei es schwer abzuschätzen, wie sich dieser Trend entwickele. Da die Langlebigkeit der kulturellen Praxis der Liebesschlösser der Stadtverwaltung ungewiss erscheine, sehe sie keinen Bedarf, „alternative, oft kostspielige Anbringungsmöglichkeiten für Liebesschlösser" zu suchen.

Magdeburgs Nachbargemeinde Barleben schätzt das offenbar anders ein. Dort wurde extra ein „Liebesbaum" aufgestellt – und der wird bis heute rege genutzt und mit Schlössern bestückt.