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Ortsrat Osterweddinger Teich soll verschwinden

Der Ortsrat Osterweddingen hat sich dafür ausgesprochen, den Vorplatz des Festplatzes neu zu gestalten. Der Teich soll verschwinden.

Von Mathias Müller 31.03.2016, 01:01

Osterweddingen l Auf den Besucherplätzen hatten vor Ostern bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Osterweddingen im Büro von Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal (CDU) auch Bärbel Schneidewind und Dieter Lawerentz Platz genommen. Die beiden Senioren waren nicht ohne Grund zur Sitzung gekommen. Sie wollten hören, wie sich die Mitglieder des Ortschaftsrates zur Zukunft der maroden Teichanlage vor dem Festplatz in der Mittelstraße im Herzen von Osterweddingen entscheiden. Die beiden Rentner hatten das Problem der über die Jahre immer mehr verkommenen Teichanlage wieder in die Öffentlichkeit gerückt.

Nach einer intensiv geführten Debatte entschied sich die Mehrheit der Mitglieder des Ortschaftsrates dafür, die marode Teichanlage zu einer kleinen Grünanlage umzugestalten. Die Varianten, den Teich zu sanieren oder die Fläche ganz zu pflastern, fanden keine Mehrheiten.

„Nach diesem Entschluss des Ortschaftsrates über die Zukunft der Teichanlage, ist die Gemeinde Sülzetal in der Pflicht, etwas zu tun“, sagte Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal. Sie werde „bei der Gemeinde auf der Matte stehen“, um für eine Veränderung des Aussehens dieses in der Ortsmitte prägenden Platzes zu kämpfen. Die Ortschefin könne sich den personellen Einsatz der Mitarbeiter des gemeindeeigenen Bauhofes bei der Umgestaltung des Areals zu einer kleinen Grünanlage vorstellen. Auch sei sie sich nicht zu schade dafür, um bei Firmen um Geldspenden „betteln zu gehen“. Das Thema der unschönen Teichanlage, die nach der Wende von der Gemeinde angelegt wurde und später immer mehr zu einem Schandfleck verkam, beschäftige den Ortschaftsrat bereits seit 2014. „Mit der Umgestaltung des Platzes sollte es noch in diesem Jahr etwas werden“, gab sich Birgit Wasserthal optimistisch. Problematisch bei dem Plan des Ortschaftsrates sei jedoch, dass die Gemeinde Sülzetal für dieses Vorhaben kein Geld in den Haushalt eingestellt habe. Der Haushalt des Sülzetals für das Jahr 2016 ist obendrein noch nicht beschlossen und damit nicht von der Kommunalaufsicht des Kreises genehmigt.

„Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert“, stimmte Ortschafts- und Gemeinderätin Liane Samland (Osterweddinger Sportverein/Kultur- und Heimatverein) dem Vorhaben zu. Osterweddingen verfüge über ein großes Gewerbegebiet, wo der Rat die Firmen um Unterstützung bitten könne. Auch sei es möglich, die Bevölkerung bei einem Subbotnik zum Mit- anpacken aufzufordern. Außerdem könne sie sich als Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Osterweddingen vorstellen, dass die Grundschule eine Patenschaft über die Pflege der dann geschaffenen Grünanlage übernehme.

Es könne nicht sein, dass nur die Vereine und Bürger für den Zustand in den Ortschaften des Sülzetals verantwortlich seien, mahnte Ortschaftsrat Mike Eve (Osterweddinger Sportverein/Kultur- und Heimatverein) an. „Die Gemeinde hat die Verantwortung für die Ortschaften“, sagte er.

Dieser Meinung stimmte sein Fraktionskollege Wolfgang Kettner zu und sagte, „die Gemeinde kann sich nicht aus der Verantwortung herausnehmen“. Sie sei für die Sanierung des Platzes vor dem Festplatz mit Teichanlage in der Mittelstraße in Osterweddingen verantwortlich. Nach Kettners Meinung „ist die Gemeinde zu nichts mehr fähig“. Er spielte damit auf den noch nicht beschlossenen Haushalt an.