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Defekt Zwangspause für die Schwimmer

Der Filter für das Schwimmerbecken der Oschersleber Schwimmhalle ist defekt. Er muss ersetzt werden - und das dauert.

Von Yvonne Heyer 11.01.2018, 00:01

Oschersleben l Das war zweifelsohne kein guter Start in das Jahr 2018 für die Oschersleber Schwimmhalle. Ausgerechnet über die Feiertage gab der Filter für das Schwimmerbecken seinen „Geist“ auf. Der Düsenboden ist kaputt. Und so vermeldete die Stadt-Pressestelle gleich am 2. Januar einen technischen Defekt in der Schwimmhalle, der zur Folge hat, dass das Schwimmerbecken nicht genutzt werden kann.

Der kaputte Filter indes sorgte zu Beginn des neuen Jahres dafür, dass die Mitarbeiter schuppkarrenweise Filtersand aus dem Becken entfernen mussten. Unter diesen Umständen konnte, weil ein Rückspülen nicht mehr möglich ist, die Badewasserqualität nicht gehalten werden, das Schwimmerbecken musste gesperrt werden. „Ihr werdet doch den Filter austauschen können...“, so oder ähnlich klingen Anrufe, die täglich in der Oschersleber Schwimmhalle eingehen. Aber so einfach austauschen, funktioniert angesichts des Kolosses, als solches kann der Filter zweifelsohne bezeichnet werden, eben nicht.

Jörg Doil, Leiter der Schwimmhalle, und Sylvia Frehde, in der Stadtverwaltung für die Bäder zuständig, erklären, dass der Filter stolze sieben Tonnen Filtersand und 750 Kilogramm Aktivkohle in seinem „Bauch“ verbirgt. Der Koloss hat einen Durchmesser von 2,40 Meter und ist drei Meter hoch. „So ein Exemplar nimmt man nicht einfach unter den Arm und tauscht ihn, wie es die Leute vielleicht von der einem Swimmingpool kennen, aus, da ist der Weg nach draußen durch die Türöffnung schon eine Herausforderung“, meinen Doil und Frehde.

Vor gut einem Jahr war der Filter des Schwimmerbeckens, der übrigens seit 2001 sein Werk in der Oschersleber Schwimmhalle verrichtet, schon einmal kaputt. Damals sei der Filter geklebt und abgedichtet worden. Kostenpunkt 7000 Euro. Aber zu jener Zeit stand schon fest, dass der Filter aufgrund seines Alters nicht mehr ewig halte. Nun ist das eingetreten, was damals befürchtet wurde, der Düsenboden ist erneut kaputt. Und das zu einer ungünstigen Zeit.

Zur Jahreswende hatten viele Unternehmen Betriebsferien. Zudem musste erst einmal geklärt werden, ob der Filter noch einmal repariert werden kann oder neu werden muss. Schnell stand fest, dass eine Reparatur nicht in Frage kommt, ein neuer Filter muss her. Die Stadt muss klären, ob sie die Investition einer fünfstelligen Summe aufbringen kann und will. Schließlich stehe auch der Bau einer neuen Schwimmhalle im Raum. Doch bis dieser Neubau, der von Fördermitteln abhängig ist, steht, können locker fünf, sechs Jahre noch ins Land gehen.

„Ist der Auftrag für einen neuen Filter an eine Fachfirma erteilt, müsse diese den Filter erst einmal bestellen oder gar selber bauen. Diesen hat niemand im Regal stehen“, erklären Sylvia Frehde und Jörg Doil. Damit steht fest, dass die Schwimmer noch eine Weile auf ihr Becken in der Oschersleber Schwimmhalle verzichten müssen.

Betroffen von der Sperrung sind auch die Herzsportgruppe, die DRK-Wasserwacht und das Schulschwimmen. „Montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr haben wir immer Grundschulklassen hier, hinzu kommen Kindergartengruppen. Hier versuchen wir, trotzdem zu sichern, dass die Jungen und Mädchen schwimmen lernen“, meint Sylvia Frehde.

Abschließend betonen Sylvia Frehde und auch Jörg Doil, dass die Schwimmhalle nicht geschlossen ist, dass Nichtschwimmerbecken und auch die Sauna uneingeschränkt nutzbar sind.