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Feuerwehr Flammenmeer vernichtet 30 Hektar

Ein riesiger Feldbrand bei Altbrandsleben hat am Montagnachmittag einen Großeinsatz ausgelöst.

Von Sebastian Pötzsch 27.07.2016, 01:01

Altbrandsleben l „Wir waren gerade dabei, das Getreidefeld abzuernten, als ich Rauch bemerkte. Sofort griff ich mir einen Feuerlöscher und rannte zu dem Feuer. Das war vielleicht rund fünf Meter im Durchmesser groß“, erinnert sich Stefan Stridte. Er ist der Sohn eines der beiden Gesellschafter, die einen Landwirtschaftsbetrieb in Altbrandsleben führen. Ein Löschen des Brandes sei unmöglich gewesen. „Wegen des Windes haben sich die Flammen in rasender Geschwindigkeit den Hang hinunter gefressen“, erzählt Stefan Stridte weiter. Daraufhin hätten er und Joachim Schwieger, der Kompagnon seines Vaters, sofort die Feuerwehr alarmiert.

„Ich war gerade in Wanzleben, als mein Sohn mich erreichte und sagte: ‚Vater, das Feld brennt!“, berichtet unter dessen Hartmut Stridte. Daraufhin habe er sich auf den Weg in die Heimat gemacht, eine Scheibenegge hinter einen Traktor gespannt und sei sofort auf das Feld gefahren. „Während mit dem Mähdrescher schneisenweise das Feld abgeerntet wurde, habe ich umgegraben, um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern“, beschreibt der Landwirt weiter.

Mittlerweile hatten sich die Flammen laut knisternd und teils meterhoch weiter in Richtung Osten ausgebreitet. Unterdessen rückten Einsatzkräfte der Feuerwehren Schermcke, Oschersleben, Altbrandsleben, Seehausen, Ampfurth und Hadmersleben mit insgesamt neun wasserführenden Löschfahrzeugen an. „Bei einem so großen Feldbrand ist mit Löschen nicht viel zu erreichen. Wir mussten überlegen, von wo der Wind kommt und in welche Richtung sich das Feuer weiter ausbreiten wird, um dann durch die Schneisen das Feuer einzudämmen“, erzählt der Einsatzleiter der Feuerwehr, Carsten Loof. Aufgrund der hohen Temperaturen sei es für die Einsatzkräfte sehr anstrengend gewesen, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. „Die Zusammenarbeit mit den Landwirten hat sehr gut funktioniert. Die Bauern haben breite Schneisen gepflügt, um eine Ausbreitung des Brandes zu unterbinden.“ Die Landwirte bestätigen derweil das gute Zusammenspiel mit den Feuerwehren, „ihnen gilt unser großer Dank“, sagt Hartmut Stridte. Schlimmeres sei verhindert worden.

Dennoch fielen den Flammen rund 30 Hektar des Getreidefeldes zum Opfer. „Das ist nun unsere 34. Ernte. Sowas haben wir noch nie erlebt. Das tut in der Seele weh“, meint der Landwirt weiter. „Wir sind versichert. Nun wird sich zeigen, wie gut das Versicherungsunternehmen ist.“ Der Schaden beziffert er auf rund 36 000 Euro.

Laut Polizeiangaben wurden zwei Feuerwehrleute mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung von Mitarbeitern des Malteser Hilfsdienstes, die mit einem Rettungswagen vor Ort waren, untersucht und ambulant behandelt.