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Kirche Sanierung geht auf die Zielgerade

In Oscherslebens Marktkirche St. Nicolai wird zum Endspurt geblasen. Am 6. August findet dort ein Konzert statt.

04.07.2017, 23:01

Oschersleben l Am 6. August schließt sich der Kreis: Vor einem Jahr gastierte die Sommermusikakademie in der Oschersleber Marktkirche. Nach dem 7. August 2016 begann das große Ausräumen, starteten nur wenig später umfangreiche Sanierungsarbeiten, um den Schwamm in der Kirche endgültig zu besiegen. Seitdem ist viel Wasser die Bode hinunter geflossen, haben Bauarbeiter emsig gearbeitet.

Nun ist ein Ende in Sicht, wenn es auch möglicherweise nicht ganz geschafft wird, die Kirche zum Konzert wieder in ein Gotteshaus zu verwandeln, ein Stückchen Baustelle wohl bleibt. „Das Konzert findet in jedem Fall statt. Wir können Orchester und Besucher so platzieren, dass die Baustelle nicht stört“, erklärt Rainer Bückner, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates.

Dass die Schwammsanierung möglicherweise am 6. August noch nicht ganz beendet ist, liegt zum einen daran, dass auch zusätzliche wie notwendige Arbeiten mit erledigt worden sind. Aber auch daran, dass eine Nachlieferung der roten Sandsteinplatten aus Bad Langensalza für den Fußboden nicht rechtzeitig eintrifft.

Rainer Bückner ist sich sicher: „Wir haben alles getan, um den Schwamm endgültig zu vertreiben. Das rechtfertigt auch den Mehraufwand.“

In der Anfangsphase der Sanierung war der komplette Unterboden aus der Kirche entfernt worden. Zur Schwammsanierung gehörte auch der Abriss eines Kellers von außen. Die von hier aufsteigende Feuchtigkeit könne nun als Ursache für den Schwamm endgültig ausgeschlossen werden. St. Nicolai bekam einen komplett neuen Unterboden. Auf diesen kam ein weißes Vlies samt Drainagemörtel.

Holzteile, wie die Stützen der Empore oder unterste Treppenstufen zur Empore erhielten einen Betonsockel. Schließlich konnte das Verlegen der Sandsteinplatten beginnen. Die rot schimmernden Sandsteinplatten, insgesamt 650 Quadratmeter, werden von einem beigefarbenen Fries umrahmt. Alte Sandsteinplatten, etwa 100 Quadratmeter, wurden ebenso wieder verbaut. Unter der Treppe beispielsweise liegen die alten Platten von 1880.

Die Schwammsanierung wurde zu 100 Prozent von Bund und Land gefördert. Doch die 242.000 Euro werden nicht ganz reichen. Schlussendlich werden sich die Kosten auf rund 312.000 Euro belaufen. Kirchenkreis, Kirchengemeinde und Förderverein bringen die zusätzlichen Kosten gemeinsam auf. „Zu den Mehrarbeiten, die auch höhere Kosten verursacht haben, gehört das Verlegen von Leerrohren für Lautsprecher und Bankheizung“, so Bückner.

Die Akustik in Sachen Musik werde sich nach der Sanierung verbessert haben, in sprachlicher Hinsicht verschlechtern. Ein Akustiker und ein Beschallungstechniker sollen testen, was technisch machbar ist. „Eine neue Lautsprecheranlage muss wohl her“, so der Gemeindekirchenratsvorsitzende. Auch solle der Altarraum samt Gestaltung eines neuen Altares in Angriff genommen werden, die Vorbereitungen sind getroffen.

Schon jetzt ruft Rainer Bückner die Bevölkerung zur Mithilfe beim Großreinemachen auf. Am 31. Juli soll es losgehen. „Da wird jede helfende Hand gebraucht, um die Kirche zu reinigen und einzuräumen“, so Bückner.