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Graffito-Projekt Das kann sich sehen lassen

Das Mehrgenerationenhaus des DRK in Seehausen ziert jetzt ein Wandbild des Stendalers Michael Braune.

Von Ralf Franke 28.06.2017, 01:01

Seehausen l Die Begegnungsstätte des DRK in Seehausen hat sich in den vergangenen Jahren kräftig verändert. Nicht zuletzt unter der Regie von Marlies Duffe wandelte sich das Haus an der Arendseer Straße zum Mehrgenerationenhaus, in dem immer mehr alte sowie junge Leute privat oder im Verein organisiert ihrem Hobbby nachgehen, Versammlungen organisieren, sich schulen lassen oder einfach nur entspannen und feiern.

Im vergangene Jahr ging der lang gehegte Wunsch in Erfüllung, den alten Garagenkomplex des DRK-Hofes zu einem Familienkaufhaus umzubauen, in dem auch die örtliche Kleiderkammer unterkommt – die Neugestaltung des Hofes inklusive. Mit einem neuen Anstrich der Fassaden des Komplexes schien das Ende der Fahnenstange erst einmal erreicht. Zumindest so lange, bis Marlies Duffe mit Michael Braune über die Gestaltung des hellgrünen Giebels ins Geschäft kam.

Nach rund 14-tägiger Arbeit ziert den Putz jetzt ein Bild, das ein Hingucker sein dürfte und in dem sich der Stil von Braune gut erkennen lässt, der seine Visitenkarte beim DRK schon einmal hinterlassen hat. Zum Beispiel bei der inneren und äußeren Gestaltung der neuen Kindertagesstätte in Osterburg.

Bei dem Entwurf hatte die Auftraggeberin natürlich ein Mitspracherecht. Am Ende sind aber offenbar beide Parteien mit dem Werk sehr zufrieden, das der DRK-Kreisverband Stendal „Östliche Altmark“ und die DRK-Ortsgruppe Seehausen je zur Hälfte finanzieren.

Wichtig war beiden, dass sich auf dem Bild die meisten Aktivitäten im Haus wiederfinden, die vom Malzirkel über Imker, Angler und Skatspieler bis zu den Strickfrauen oder den Seehäuser Karnevalisten reichen, um nur einige Beispiele zu nennen. Dementsprechend bunt im wörtlichen und übertragenem Sinn geht es auf dem Bild zu, dessen Details sich dem Betrachter nicht auf den ersten oder zweiten Blick erschließen. Dafür muss man sich schon etwas mehr Zeit nehmen. Was aber ebenso gewollt ist, wie ein paar scheinbare Widersprüche, die zur Diskussion anregen sollen. So trägt zum Beispiel nicht das Mädchen das Tattoo, sondern die Seniorin.

Für den Künstler, der sich für das Projekt die Hilfe seines Bremer Kollegen Gordon Dzyk sicherte, sind aber genau das die spannenden Aufträge, bei denen er tief in die „Trickkiste“ greifen und bei der Arbeit aufblühen kann.