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Grünpflege Schulz setzt auf Landwirte und Vereine

Die Einheitsgemeinde will die Pflege ihres grünen Bereichs besser in den Griff bekommen.

Von Nico Maß 26.08.2015, 14:00

Osterburg l Die Jahre, in denen die Einheitsgemeinde Osterburg bei der Pflege seiner grünen Flächen auf zahlreiche Kräfte aus geförderten Maßnahmen bauen konnte, gehören der Vergangenheit an. Davon ist Bürgermeister Nico Schulz überzeugt. Gespräche mit Trägern entsprechender Maßnahmen hätten aufgezeigt, „dass die Zahl der für den Einsatz im grünen Bereich geeigneten Personen deutlich abgenommen hat. Außerdem richtet sich der Schwerpunkt geförderter Maßnahmen auf die Qualifizierung der Teilnehmer“, sagte der Bürgermeister.

Für Schulz deutete sich diese Entwicklung schon länger an. „Denn auch in den zurückliegenden Jahren haben wir längst nicht mehr die Zahl an geförderten Kräften bekommen, die wir für den Einsatz im grünen Bereich beantragt haben“, blickt er zurück. Konsequenz: Schon in den Vorjahren taten sich erhebliche Probleme auf, die insbesondere in den Dörfern kritisch kommentiert wurden.

Der nun erwartete Kahlschlag bei geförderten Einsatzkräften verschärft die Brisanz noch einmal. Und drängt die Einheitsgemeinde nun zum Nachdenken, „wie wir die Unterhaltung dauerhaft besser in den Griff bekommen können“, sagt Schulz. Dabei setzt der Bürgermeister auf Unterstützung aus der Bevölkerung, um die von der Kommune bewirtschaftete Fläche zu reduzieren. „Wenn ein Verein eine Fläche ausschließlich selbst nutzt muss es doch möglich sein, dass er auch die Bewirtschaftung übernimmt“, regt der Bürgermeister an. Nico Schulz denkt an Patenschaften für das Grün, die Vereine übernehmen könnten. Dabei wäre auch eine kleine Anerkennung für entsprechende Flächen-Paten möglich, macht er deutlich.

Ähnlich wie mit Vereinen möchte Schulz nach Möglichkeit auch mit Landwirtschaftsbetrieben Kooperationen eingehen. Letztere könnten an ländlichen Wegen für Ordnung sorgen, nennt er ein Beispiel. Ob es die Bereitschaft dafür gibt, ist aktuell noch nicht absehbar. Schulz hat die Bürgermeister der verschiedenen Osterburger Ortschaften gebeten, in ihren Dörfern auszuloten, ob sich die dort ansässigen Landwirtschaftsbetriebe entsprechende Kooperationen mit der Einheitsgemeinde vorstellen können. Gelingt dies und springen auch mehrere Vereine mit ins Boot, bleibt eine konstante Bewirtschaftung des bei der Einheitsgemeinde verbleibenden kommunalen Grüns aber immer noch schwierig genug, ist Nico Schulz überzeugt. „Uns fehlen schlicht und einfach die Mitarbeiter dafür“, begründet er.

Eine mögliche Option wäre, die Pflege der Flächen komplett und auf Rechnung an die Stadtwerke abzugeben. Offen ist allerdings, welche Kosten dies verursachen würde. Und schon jetzt geht die Unterhaltung des grünen Bereichs kräftig ins kommunale Geld. „Die Pflege kostet uns aktuell rund 450 000 Euro jährlich“, macht der Bürgermeister deutlich.

Ob tatsächlich die Stadtwerke zum Zuge kommen oder ob die Einheitsgemeinde womöglich selbst eventuell eigene Arbeitskräfte für die Unterhaltng des grünen Bereichs einstellt, bleibt abzuwarten. Fakt ist: In den kommenden Wochen und Monaten sollen Tatsachen geschaffen werden, damit der grüne Bereich im kommenden Jahr nicht erneut zur Problemzone wird.