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Schweinemast Sechs Ställe weniger in Wasmerslage

Der Widerstand gegen die Erweiterung der Schweinemast in Wasmerslage zeigt Wirkung. Der Betreiber macht Abstriche an seinen Plänen.

Von Nico Maß 07.07.2016, 01:01

Osterburg l Ursprünglich be­absichtigte Adrian Straathof, die aktuell für 10941 Schweine zugelassene Mastanlage in Wasmerslage auf insgesamt 29 346 Tierplätze auszubauen.

Dagegen setzte sich die Einheitsgemeinde Osterburg zur Wehr, sie versagte das sogenannte gemeindliche Einvernehmen. Verstärkte Geruchsbeeinträchtigungen oder ein erhöhtes Verkehrsaufkommen könnten erhebliche Einschnitte in die Lebensqualität der Anwohner bedeuten, befürchtet die Kommune. Nicht zuletzt stellte sie auch den vom Investor aufgezeigten Verbleib der dann anfallenden Gülle in Frage.

Von diesen Bedenken rückte Osterburg auch nicht ab, als der Landkreis im Frühjahr auf Anordnung des Landesverwaltungsamtes das Nein aus der Einheitsgemeinde für nichtig erklärte. Der formal als „Ersatz des gemeindlichen Einvernehmens“ bezeichnete Verwaltungsakt ebnete aber trotzdem nicht den Weg für die Erweiterung der Mastanlage.

Osterburg suchte Rat bei Fachjuristen, die Kommune legte auf ihre Empfehlung hin Widerspruch gegen die Entscheidung des Landkreises ein. Und verbucht jetzt einen großen Erfolg. „Denn wie uns mitgeteilt wurde, hat der Schweinemastbetreiber seine Erweiterungspläne geändert“, sagte Nico Schulz. Nach Informationen des Osterburger Bürgermeisters sollen sechs Ställe wegfallen. Wie massiv diese Änderung ausfällt, liest sich am ursprünglichen Antrag des Investors ab. Insgesamt um sieben Ställe, die sich schon auf dem Gelände befinden und die früher zur Mast von Puten genutzt wurden, wollte Straathof die Schweinemast erweitern.

Nun denkt der Schweinemäster um. Und plant für Wasmerslage in einem geringeren Umfang. Zu dieser Entscheidung dürfte die Prüfbehörde beigetragen haben, im Landesverwaltungsamt seien die Bedenken der Einheitsgemeinde zuletzt offenbar neu betrachtet und bewertet worden, gab Nico Schulz eine Beobachtung wieder.

Osterburgs Bürgermeister zeigte sich zufrieden, „dass es sich gelohnt hat, die Entscheidung des Landkreises nicht einfach so hinzunehmen und in Widerspruch zu gehen. „Der hat sich nun aber erübrigt“, stellte er fest. Aus den Augen der Einheitsgemeinde geraten die korrigierten Erweiterungspläne trotzdem nicht. Denn an einem neu zu durchlaufenden Genehmigungsverfahren müsste die Kommune wieder beteiligt werden, sagte Nico Schulz. „Jetzt warten wir aber erst einmal die weitere Entwicklung ab“, fügte der Bürgermeister hinzu.