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Weihnachtsaktion 8oo Päckchen sorgen für Freude

Weihnachten kann kommen: Gut 800 liebevoll gepackte Päckchen gehen von Ellenberg aus auf Reisen.

Von Anke Pelczarski 24.11.2015, 00:01

Ellenberg l Noch sieht es im Haus von Familie Bieber in Ellenberg aus wie in einer Postzentrale. Doch das wird sich am Dienstag ändern. Denn dann werden die großen Pakete von einer Spedition abgeholt und die Geschenke für die mittlerweile 15. Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zu einer zentralen Sammelstelle gebracht.

Noch am Wochenende hat die Familie fleißig gearbeitet, um die Aufmerksamkeiten zollfertig zu machen und zu schauen, ob sie für Mädchen oder Jungen gedacht sind. „Wir hatten fleißige Helfer, die uns im Vorfeld schon geholfen haben“, bedankt sich Sylvia Bieber. Diesmal seien kaum zugeklebte Pakete angekommen, die mühsam wieder geöffnet werden müssen, damit alles kontrolliert werden könne, fügt ihr Mann Jörg hinzu.

Gut 800 Pakete seien in diesem Jahr gepackt worden, beispielsweise mit Artikeln für die Körperpflege, einem kleinen Spielzeug, Schulsachen, einem Kuscheltier, Handschuhen, Mützen, Schals und natürlich mit einer Nascherei. „Wir freuen uns sehr, dass neben den vielen Westaltmärkern, die schon seit vielen Jahren die Aktion unterstützen, diesmal erstmals die Grundschule Kuhfelde mitgemacht hat“, freut sich Sylvia Bieber.

Ihr Dank gilt ebenfalls den fleißigen Strickfrauen aus Arendsee, Jübar und vielen anderen Orten, die für Wärmendes an den Händen, auf dem Kopf und um den Hals gesorgt haben, aber auch Socken entstehen ließen. Eine Zahnärztin habe Zahnbürsten spendiert, viele Menschen auch Geld, damit der Transport finanziert werden könne. „Und wir haben beobachtet, dass vor allem junge Mütter und ältere Frauen nicht nur ein Paket gepackt haben“, lobt Jörg Bieber.

In welche Länder die jetzt gepackten Geschenke gehen werden, das weiß die Ellenberger Familie noch nicht. Im Vorjahr hätten sich darüber Kinder in Georgien, Polen, Weißrussland und aus den Palästinen-sergebieten gefreut. „Das erfahren wir im Nachgang anhand der Postleitzahlen“, erklärt Sylvia Bieber.

Martina Pallocks, die sich für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagiert, habe in diesem Jahr in der Perver, der Jenny-Marx- und der evangelischen Grundschule Salzwedel über die Aktion berichtet. Dabei habe sie auch einen Film gezeigt, in dem zu sehen war, wie sich die Kinder, denen es nicht so gut geht, über die Überraschungen gefreut hätten. „Es ist schon wichtig, dass auch die Kleineren verstehen, dass es gut ist, mit anderen zu teilen, denen es schlechter geht als ihnen“, findet Jörg Bieber. Schön sei, dass die Kinder nicht vergessen werden, die nicht aus ihren Ländern flüchten und damit ihr Leben nicht verändern können. „Ich hatte erst etwas Angst, dass durch den Flüchtlingsstrom unsere Aktion nicht mehr so angenommen wird. Aber da haben wir uns zum Glück getäuscht und sind sehr dankbar für die Hilfe“, erklärt der Ellenberger. Er lobt den Blick der Westaltmärker über den Tellerrand hinaus. „Jedes einzelne Paket ist wichtig. Denn es kann für ein Kind die Welt verändern“, fügt er hinzu.

Da sei es für Familie Bieber selbstverständlich, dass ihr Haus für kurze Zeit wie eine Postzentrale aussieht und das Verpacken manch freie Stunde in Anspruch nimmt. Aber sie tun es gern. „Unsere Jungs helfen fleißig mit. Das macht schon Spaß, wenn wir dann gemeinsam die Geschenke einpacken“, berichtet Sylvia Bieber. Und wenn die Arbeit getan ist, macht sich langsam die Vorfreude aufs nächste Jahr breit. Denn dann wird Familie Bieber zum 16. Mal darum bitten, mit einem liebevoll gefüllten Schuhkarton für Freude zu sorgen.