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Überlastet Salzwedeler Grundschulen an der Grenze

Eltern müssen sich möglicherweise auf veränderte Einzugsbereiche für die Salzwedeler Grundschulen einstellen.

Von Alexander Walter 31.03.2016, 01:01

Salzwedel l Die Perver- und die Jenny-Marx-Grundschule sind voll. Bei gleich bleibender Entwicklung reichen die vorhandenen Räumlichkeiten kaum noch aus, um alle Schüler angemessen unterrichten zu können. „Spätestens zum Herbst müssen wir uns Gedanken machen, ob wir die Schülerströme anders leiten wollen“, sagte Salzwedels Hauptamtsleiter Matthias Holz am Dienstagabend im Sozialausschuss.

Ein Blick auf die Zahlen veranschaulicht das Problem: Obwohl die Jenny-Marx-Grundschule mit 16 Räumen viel kleiner als die Lessingschule ist (26), lernen derzeit fast genauso viele Kinder in der Einrichtung, konkret 200 gegenüber 230. „Wer die Räume kennt, sieht, dass die Relationen hier nicht mehr stimmen“, sagte Matthias Holz.

Einen Lösungsvorschlag hatte der Hauptamtsleiter bereits vorbereitet: So könnten ab dem Schuljahr 2016/17 Schulkinder aus den nordwestlichen Ortsteilen Salzwedels mit dem Bus statt zur Jenny-Marx- zur Lessing-Grundschule fahren (siehe Infokasten). Die Jenny-Marx-Grundschule soll im Gegenzug mehrere Straßenzüge der Kernstadt übernehmen und damit die Perver-Grundschule, und die Lessing-Grundschule entlasten. Die Fraktionen sollen zunächst über die Vorschläge beraten. Der Stadtrat müsste die Änderungen danach mit einer Satzungsänderung beschließen.

Keine Änderungen plant die Stadt dagegen für die Grundschule Henningen. Da die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf an der Entsendung von Schülern nach Henningen festhalte, gebe es keinen Handlungsbedarf, antwortete Matthias Holz auf eine Anfrage von Diana Sode (Für Salzwedel).

Dennoch sei vorstellbar, den Standort bewusst zu stärken. Denkbar wäre etwa eine Beschulung von Flüchtlingskindern aus den Unterkünften in der Fabrikstraße und der Uelzener Straße, um die Stadtgrundschulen zu entlasten. Voraussetzung wäre die Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde, sagte Holz.

Wolfgang Kappler, Fraktionschef Salzwedel Land, forderte schließlich die Vorlage einer aktuellen Schülerzahlprognose für Pretzier und Henningen für den Zeitraum 2017 bis 2022. „Diese Schulen liegen uns sehr am Herzen“, begründete Kappler.