Salzwedel verliert erneut

Salzwedel l Salzwedel ist wieder ein wenig kleiner geworden: Lebten am 30. Juni 2014 noch 24 704 Einwohner in der Hansestadt, so waren es nach Angaben des Meldeamtes genau ein Jahr später nur noch 24 626. Das entspricht einem Rückgang um 78 Personen oder einem prozentualen Verlust von 0,33 Prozent.

Ursache des Bevölkerungsrückgangs sind wie in den vergangenen Jahren mehr Todesfälle als Geburten. Zudem zogen mehr Menschen aus Salzwedel weg, als neu in die Stadt kamen. Vor allem junge, gut ausgebildete Jahrgänge kehrten der Stadt weiter den Rücken, während die Älteren weniger mobil waren.

Der Zuzug von Menschen mit ausländischen Wurzeln dämpfte den Bevölkerungsschwund allerdings ab. Während die Zahl der Einwohner mit deutschem Pass von 23 975 auf 23 731 und damit um 244 Personen sank, nahm die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund von 729 auf 895 und damit um 166 Personen zu.

Obwohl in Salzwedel anders als in vielen ländlichen Regionen Ostdeutschlands noch ein deutlicher Frauenüberschuss herrscht, geht die aktuelle Schrumpfung zudem ausschließlich auf Verluste von weiblichen Einwohnern zurück. Ihre Zahl nahm binnen Jahresfrist von 12 535 auf 12 458 um 77 ab. Die Zahl der Männer blieb im selben Zeitraum mit einer Abnahme von 12 169 auf 12 168 Personen dagegen nahezu auf dem Vorjahresniveau.

Die aktuellen Zahlen fügen sich in den Trend der langfristigen Abnahme der Einwohnerzahl bei gleichzeitiger Überalterung ein. Die Tatsache, dass in den Jahren seit der Wende junge Menschen massiv abgewandert sind, dürfte in den kommenden Jahren durch einen demografischen Echo-Effekt noch zu einer Verschärfung der Schrumpfung führen.

Tröstlich für Salzwedel ist da nur die Tatsache, dass die Entwicklung nicht ganz so negativ verläuft, wie vom Statistischen Landesamt prognostiziert. Das hatte bereits für 2014 eine Einwohnerzahl von nur 23 779 vorausberechnet.