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StadtentwicklungBauwillige meiden die Arendseer Straße

Über noch 35 freie Bauplätze verfügt die Hansestadt Salzwedel derzeit. 24 davon, nördlich der Arendseer Straße, sind kaum gefragt.

Von Fabian Laaß 30.06.2017, 01:01

Salzwedel l Hat die Hansestadt Salzwedel ein Bauplatz-Problem? Angesichts von derzeit noch 35 freien Grundstücken in den drei Baugebieten an der Braunschweiger Straße, Winckelmannstraße/Ludwig-Frank-Straße sowie nördlich der Arendseer Straße könnte man diese Frage auf den ersten Blick verneinen. Doch schaut man sich die Belegung der Eigenheimsiedlungen einmal etwas genauer an, werden große Unterschiede in der Beliebtheit deutlich.

Während nördlich der Arendseer Straße noch 24 Bauplätze zur Verfügung stehen, sind Grundstücke an der Braunschweiger Straße und der Ludwig-Frank-Straße Mangelware. An letzterer stehen derzeit nur noch 8 von einst mehr als 35 Grundstücken zum Verkauf. Die Größen reichen von 784 bis 1256 Quadratmeter.

An der Braunschweiger Straße gibt es lediglich noch drei Bauplätze. Das Problem dabei: Bei einem Kauf müssen Bauwillige nicht nur den Grundstückspreis – 26 298 Euro für 701 Quadratmeter, 44 955 Euro für 1241 Quadratmeter und 57 575 Euro für 1584 Quadratmeter – zahlen. Nach dem erfolgten Ausbau der Braunschweiger Straße sind zusätzlich noch Ausbaubeiträge fällig. Für das größte der drei Grundstücke fallen dadurch Kosten von fast 70 000 Euro nur für den Bauplatz an.

Zum Vergleich: Das teuerste Grundstück an der Ludwig-Frank-Straße (1256 Quadratmeter) kostet 46 472 Euro, an der Arendseer Straße müssen 30 769 Euro für 910 Quadratmeter gelöhnt werden.

„Die Stadtverwaltung Salzwedel hat im Jahr 2017 rund 30 Antragstellungen für Eigenheime vorliegen. Das ist ein gutes Ergebnis“, erklärte Andreas Köhler, in der Verwaltung für die Öffentlichkeitsarbeit zuständiger Mitarbeiter auf Volksstimme-Anfrage. Die Nachfrage nach Baugrundstücken sei gleichbleibend.

Legt man diese Zahl zugrunde, dürften die Bauplätze spätestens im kommenden Jahr knapp werden. „Derzeit wird der Flächennutzungsplan überarbeitet. Dieser Schritt beinhaltet auch die Baugebiete. Natürlich beobachtet die Verwaltung die Sachlage und wird entsprechend reagieren“, antwortete Andreas Köhler auf die Frage, ob es seitens der Stadt Pläne gebe, neue Baugebiete auszuweisen.

Sorgenkind ist und bleibt trotz allem das Gebiet nördlich der Arendseer Straße. Auch das hat die Verwaltung laut Andreas Köhler erkannt: „Im Zuge der besseren Vermarktung wurde das Baugebiet Arendseer Straße bereits verschiedentlich angepasst, um die Attraktivität zu steigern. Beispielsweise wurden Grünflächen ausgewiesen.“

Da alle Maßnahmen bis jetzt nicht gefruchtet haben, wird die Stadt über kurz oder lang nicht umhinkommen, ein neues, attraktives Baugebiet zu erschließen oder bestehende zu erweitern.

Einen Überblick über die aktuellen freien Bauplätze in Salzwedel finden Sie hier.