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Sportclub Ruderer müssen mit Provisorium leben

Das Bootshaus der Schönebecker Ruderer ist beim Hochwasser 2013 abgesoffen. Seither hoffen die Sportler auf einen Neubau.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 30.12.2015, 18:00

Schönebeck l Ein ganz besonderer Wunsch eint in diesen Tagen die Schönebecker Ruderer: Sie hoffen auf die Zusage, dass der Ersatzneubau ihres Bootshauses Am Buschweg zu 100 Prozent vom Land gefördert wird. Die Hoffnung ist berechtigt. Denn das Gebäude der Wassersportler des Schönebecker Sportclubs war 2013 beim Hochwasser komplett abgesoffen. Die Folge: Die Bausubstanz ist so auf Dauer und in vollem Umfang nicht mehr nutzbar. Ein Neubau muss her.

Das Land fördert bestimmte Projekte zu 100 Prozent mit Fördermitteln im Bereich der Maßnahmen zur Hochwasserschadensbeseitigung. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigt dem Verein und der Stadt, dass das alte Bootshaus nicht ertüchtigt, sondern stattdessen ein Neubau anvisiert werden sollte.

Deshalb hatte die Stadt einen entsprechenden Fördermittelantrag bei der Investitionsbank gestellt. Von Seiten der Bank habe es noch Redebedarf gegeben und die Stadt habe noch Unterlagen zusätzlich nachreichen müssen, berichtet der zuständige Dezernent Joachim Schulke auf Volksstimme-Nachfrage. Nach den Gesprächen mit den Bank-Mitarbeitern sei man in der Schönebecker Stadtverwaltung recht zuversichtlich gewesen, dass noch vor Weihnachten die Zusage in den Briefkasten flattert. Dem war aber nicht so.

„Das ist unbefriedigend auch für den Verein“, sagt Joachim Schulke. Denn die Sportler müssen seit 2013 mit einem Provisorium leben. Dabei seien die warmen Monate wohl nicht das Problem, erklärt Joachim Schulke, der privat zu den Ruderern gehört. Eine Herausforderung sei jetzt die kalte Jahreszeit. „Im Winter bereiten sich die Sportler auf die kommende Saison vor“, sagt er - doch genau im Winter sei das desolate Bootshaus unbrauchbar. In Turnhallen wiederum können sich die Ruderer nur schwer einmieten, da es hier kaum freie Trainingszeiten gebe. Also bleibt nur das Provisorium. „Damit kann man aber nur schwer die Mitglieder motivieren“, gibt Joachim Schulke zu bedenken.

Warum nehmen die städtischen Verantwortlichen nicht einfach selbst den Neubau in die Hand? Es scheitert am Geld. „Der Stadtrat hatte beschlossen, bei diesem Projekt keine Mittel aus dem Stadthaushalt zu verwenden“, erklärt Joachim Schulke, dass eine Verbesserung der Trainingsbedingungen der Ruderer wohl nur mit Fördermitteln bewerkstelligt werden kann. Es bleibt also nur das Hoffen auf das neue Jahr, dass dann der ersehnte Fördermittelbescheid in Schönebeck ankommt. Denn die Zeit drängt. Schließlich müssen die Bauaufträge vergeben werden, bevor überhaupt mit dem Bau begonnen werden kann. Vor 2017 rechnet Joachim Schulke nicht mit der Fertigstellung.