1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Baumfrevel: Weiter keine Spur

Ärgernis Baumfrevel: Weiter keine Spur

Unbekannte haben auf dem kirchlichen Gelände in Stendal am Dom zwei Bäume beschädigt. Die Ermittlungen laufen ins Leere.

Von Thomas Pusch 14.11.2015, 00:01

Stendal l Die polizeilichen Ermittlungen um den Baumfrevel sind immer noch nicht abgeschlossen. Das sagte Polizeisprecherin Franziska Hain auf Anfrage der Volksstimme. Es habe allerdings auch noch keine Spur oder Hinweise auf den oder die Täter gegeben. „Es ist wohl auch fraglich, ob es die geben wird“, sagte Gemeindekirchenratsvorsitzender Detlef Frobel gestern im Gespräch mit der Volksstimme. Allerdings würden die Bäume so lange stehen bleiben, wie die Ermittlungen noch nicht zum Ende gekommen sind – egal ob es sich dann um die Übergabe an die Staatsanwaltschaft oder die Einstellung des Verfahrens handelt.

Im Juni begann das Sterben des Ahorns und der Linde. Als Erste befasste sich eine Mitarbeiterin des städtischen Grünflächenamtes mit den Bäumen. Sie kam zu dem Schluss, dass die Bäume nicht mehr zu retten sind. Weiterhin bemerkte sie Bohrlöcher im unteren Bereich der Stämme, außerdem seien im Bereich von zwei dieser Bohrlöcher die Rinde und der Holzkörper eingesägt worden. „Sie hat uns gesagt, dass die Bäume zerstört sind“, meinte Frobel gestern. Frobel hatte im Juni den Verdacht geäußert, das Baumsterben könnte etwas mit dem benachbarten Bauprojekt zu tun haben. In der ehemaligen Justizvollzugsanstalt entstehen derzeit Wohnungen. „Ich kann nur die Vermutung äußern, dass Nachbarn die Bäume nicht gefallen“, hatte er gemutmaßt. Dafür hat die Polizei allerdings nach wie vor keine Anhaltspunkte.

Allerdings waren die Giftspritzen gesetzt worden, als die Bäume von einem Bauzaun umgeben waren. Der Zaun stand zu jenem Zeitpunkt auf dem Gelände der Stadtgemeinde. Dies zeigte das Kreiskirchenamt beim Tiefbauamt an. Der Zaun wurde zurückversetzt, die Plane abgenommen, die beschädigten Bäume kamen zum Vorschein. Ein Ahornbaum kostet rund 20 000 Euro, eine Linde ungefähr 6500 Euro.

Ein wenig Hoffnung hat sich Frobel allerdings erhalten: „Vielleicht stehen die Bäume im Frühling noch, haben Kraft gesammelt und blühen wieder, das wäre das Schönste“.