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Grüne Woche Altmark setzt auf den A-Effekt

Zum fünften Mal präsentiert sich die Altmark in diesem Jahr auf der Grünen Woche an einem Gemeinschaftsstand.

Von Thomas Pusch 19.01.2016, 00:01

Altmark/Berlin l Dass der Stendaler Kreis-Wirtschaftsförderungsausschuss sich auch mal an einem externen Ort trifft, ist nichts Ungewöhnliches. Dass er seine Sitzung allerdings in Halle 23b des Berliner Messegeländes unterm Funkturm verlegt, war bislang noch nicht vorgekommen. Anlässlich des Altmark-Tages auf der Grünen Woche am vergangenen Sonntag gab es diese Premiere. Neben Ausschussmitgliedern saßen auch Stendals Landrat Carsten Wulfänger, zweiter Beigeordneter Sebastian Stoll (beide CDU), Wirtschaftsförderer Dirk Grempler, der Rechtsamtsleiter des Altmarkkreises Jürgen Kuhlow, die Sachgebietsleiterin Ländliche Entwicklung Roswitha Koerlin und weitere Vertreter aus Ost- und Westaltmark im Publikum und warteten gespannt auf das Bühnenprogramm. Die Tische waren getreu der Kampagne „Grüne Wiese mit Zukunft“ in Grün-Weiß gedeckt, das symbolische große A war an zahlreichen Stellen vertreten.

Zudem war in diesem Jahr erstmals das Theater der Altmark, das eine wahre Bereicherung darstellte, mit von der Partie. Linda Lienhard, Andreas Müller und Jakob Brenner boten Ausschnitte aus dem Otto-Reutter-Programm und begeisterte damit nicht nur die Altmärker. Denen gefiel auch die neugestaltete Sachsen-Anhalt-Halle. „Die ist absolut super geworden“, meinte beispielsweise Julia Schneider. Nach Anregungen der Aussteller hatte die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt das Design entworfen, das heller und großzügiger wirkte, ohne dass sich die Abmessungen der Halle verändert hätten. Julia Schneiders Mutter ist die Chefin von Kelle‘s Suppenmanufaktur, die in diesem Jahr erstmals an einem Einzelstand auf der Messe präsent war. Am Gemeinschaftsstand sind nur tageweise Präsentationen möglich und das reichte ihr nicht mehr. „Der Zulauf ist immer sehr groß“, sagte Antje Mandelkow, die sich die Präsenz auf der Grünen Woche 3000 Euro kosten lässt.

Wesentlich günstiger, rund 200 Euro pro Messetag, fahren die Unternehmen, die am Gemeinschaftsstand unter der Regie der beiden altmärkischen Landkreise und des Tourismusverbandes zu finden sind. Dazu gehört in diesem Jahr die Firma Pure Raw aus Klötze, die von der Chefin Kirstin Knufmann auf der Bühne vorgestellt wurde. Ende 2010 gründete sie die Firma, die vegane Produkte vertreibt, im heimischen Bergheim bei Köln, zwei Jahre später folgte der Umzug in die Altmark. Ihre Produkte haben Freunde bis in die USA und nach Thailand. Auf der Bühne zeigte sie, wie ein Chili sin Carne, also ohne Fleisch zubereitet wird, da sind dann Nüsse statt Hack im Spiel.

Pures Fleisch kam bei der Produktpräsentation der Altmärker Fleisch- und Wurstwaren GmbH in die Pfanne, ein Rumpsteak. Das Stendaler Unternehmen ist bereits seit 21 Jahren mit einem Stand auf der Messe vertreten. Und zwar von Anfang an durch Propagandist Jörg Keidel. „Es kommen sehr viele Stammkunden“, hat er festgestellt. Und trotz des immer stärker werdenden Trends zum vegetarischen oder veganen Leben fällt sein Resümee ganz deutlich aus: „Fleisch bleibt beliebt“.

Nicht ums Herzhafte, sondern ums Süße geht es am Stand gleich gegenüber bei Hennig Baumkuchen aus Salzwedel. Der ist schon seit 1990 in Berlin präsent und Christine Völk hat bemerkt, dass das Interesse an dem Backwerk im Laufe der Zeit größer geworden ist. Und sie sieht einen Zusammenhang zwischen Herkunft und Lieblingssorte. „Im Westen wird sehr gerne weiße Schokolade und Vollmilch genommen, bei uns eher die dunkle Schokolade oder der Fondantüberzug“, erklärt sie. Auf gut zweieinhalb Jahrzehnte Messeerfahrung kann auch Raik Oleschkowitz von der Salzwedeler Baumkuchen GmbH zurückblicken. Er glaubt, dass das Geheimnis der Beliebtheit des Baumkuchens darin liegt, „dass er über die Jahre das immer gleiche Produkt geblieben ist“.

Zum ersten Mal ist „Der kleine Hofladen“ aus Jeeben auf der Messe vertreten. „Wir haben fünf verschiedene Honige von 22 Bienenvölkern geerntet“, zählte Ilona Milbrodt auf. Allesamt werden sie über den Deutschen Imkerbund vermarktet. Außerdem hat sie eine Reihe Fruchtaufstriche im Angebot, die gekostet werden konnten – allesamt von ihr selbstgemacht. „Alle Achtung“, meinte Ingeborg Voigt aus Udestedt, die von den Kostproben begeistert war.

Pilze „aus aller Herren Länder“ hatte Manuela Saitzek von Bioedelpilze Altmark aus Heeren mitgebracht. Dazu auch Pilzöle, Pestos und sogar Fertiggerichte in Gläsern. „So kann man auch auf die Schnelle ein qualitativ hochwertiges Gericht genießen“, meinte sie. Sie ist nicht nur in der Altmark vertreten, sondern auch in der Kreuzberger Markthalle Neun.

Die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck ist in Halle 4.2 unter dem Motto „Lust aufs Land“ vertreten und an der kleinen Windmühle zu erkennen. Am Sonntag zeigte dort Carola Garlipp vom Hofladen Hassel einen Ausschnitt aus ihrer reichhaltigen Angebots-palette.