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Altmark-Film Vom Museum will er in die Werbung

Morgen eröffnet die Ausstellung „Neue Wanderungen durch die Altmark“. Künstler Jörg Hamann möchte Werbung für die Region machen.

Von Thomas Pusch 30.01.2016, 00:01

Stendal l „Magisch“ ist ein Wort, das Jörg Hamann immer wieder benutzt, wenn er über die Altmark spricht. Als er im Hochsommer 2013 in die ihm bis dahin unbekannte Region kam, war die noch vom Hochwasser betroffen. „Ich musste mit dem Bus einen großen Umweg fahren und sah aus dem Fenster die vielen magischen Dörfer mit ihren Feldkirchen“, sagte er. Drei Monate verbrachte er in der „Wiege Preußens“, wie ihm sehr wohl bewusst ist. Er hatte ein Landesstipendium im Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhaus bekommen. Er reiste mit dem Bus durch die Altmark, fotografierte und filmte und wollte so an die Künstlerreisen von vor 200 Jahren anknüpfen. Damals fuhren Maler durch die Lande und erschufen Reisebilder, Hamann bediente sich nun moderner Technik. Maler ist er allerdings auch, studiert hat er in Dresden. „Ich verehre Caspar David Friedrich sehr“, erklärte er.

Museumsleiterin Gabriele Bark ist begeistert von der Ausstellung, könnte sich vorstellen, dass der 18-minütige Film auch als Tourismuswerbung für die Altmark eingesetzt werden könnte. „Er zeigt, wie schön die Altmark ist“, meint sie. Und das ihrer Meinung nach auf eine ansprechendere Weise als die Grüne-Wiese-Kampagne. So korrigierte sich Hamann denn auch schnell, sagte, ihn habe die Weite, nicht die Leere der Region beeindruckt.

Und die Museumschefin sieht auch so manche Filmkulisse in dem Clip. „Die Kamerateams können kommen“, ist sie geradezu euphorisch. Eher gemäßigt war die Reaktion aus dem Magdeburger Kultusministerium, als Hamann dort angefragt hatte, ob Interesse an einem Imagefilm bestände. Auf den Gedanken kam er, nachdem das Land Mecklenburg-Vorpommern ihm eine Dokumentation über Rostock abgekauft hatte. „Dort hatte man kühl gesagt, ich solle doch mal bei den lokalen Akteuren anfragen“, schildert er. Zu einem Kontakt ist es bislang allerdings nicht gekommen. Aber der gebürtige Warnemünder, der in Berlin lebt, will ohnehin in die Altmark zurückkommen. Aus mindestens zwei Gründen: „Stendal finde ich magisch, an manchen Ecken zumindest, und nach Werben würde ich sogar ziehen“.