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Fahrzeugbau Stendaler Lok rollt in Nürnberg

Alstom hat am Freitag an seinem Standort Stendal fünf Hybrid-Rangierlokomotiven an die Deutsche Bahn übergeben.

Von Volker Langner 15.10.2016, 01:01

Stendal l Die Lok schnurrte nur, als sie am Freitag in Stendal aus der Fahrzeughalle fuhr. Der Hybridantrieb macht es möglich, dass sie deutlich leiser als eine Diesellok über die Gleise rollt und sich den Beinamen Flüster-Lok verdient. Der Anfahrtslärm sei um das 17-fache geringer als bei der Dieselschwester, erklärte dann auch Andreas Gehlhaar. Und der Leiter Umwelt bei der Deutschen Bahn AG befand: „Heute ist ein guter Tag für die Bahn und für die Umwelt.“

Am Freitag nämlich übergab Alstom in Stendal fünf Hybrid-Rangierloks an die Deutsche Bahn Regio Franken. Diese neue Generation setzt die Bahn zur nachhaltigen Reduzierung von Kraftstoff, Emissionen und Lärm auf der Schiene in Deutschland ein.

Gehlhaar machte in diesem Zusammenhang klar, mit dem Einsatz der Hybridlok habe die Bahn gleich mehrere ihrer Klimaziele angepackt. Neben der Lärmreduzierung nannte er die Luftreinhaltung. So verbraucht die Hybridlokomotive im Vergleich zu herkömmlichen Rangierloks bis zu 40 Prozent weniger Kraftstoff. Zudem reduziert sie den Schadstoffausstoß um bis zu 52 Prozent, senkt allein die Emission von Stickstoffdioxid um 70 Prozent.

Jens Fischer, Leiter Flottenmanagement DB Regio Franken, sprach von einem „innovativen Antriebskonzept“ und lobte die schon seit Jahren gute Zusammenarbeit zwischen DB Regio und Alstom. Ähnlich sah das Frank Strik, Alstom-Standortleiter in Stendal. Bei der Entwicklung der neuen Technologie „war die Reise nicht immer einfach. Aber es gab eine gute Zusammenarbeit.“ Für Alstom nahm er dabei in Anspruch. „Wir sind ein umweltfreundlicher Partner.“

Für Projektdirektor Ralf Dingerdissen ist die in Stendal gefertigte Hybridlokomotive ein „Leuchtturm“. Das Produkt sichere dem Standort Stendal mit seinen mehr als 200 Mitarbeitern Aufträge und sei damit zukunftsorientiert.

Bislang sind insgesamt 23 dieser umweltfreundlichen Fahrzeuge bestellt worden. Zu den Kunden zählen das VW-Werk in Wolfsburg, die Mitteldeutsche Eisenbahn Gesellschaft und die Firma Metrans, die die Stendaler Lok im Hamburger Hafen zum Rangieren einsetzt.