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Krankenpflege Mit Erna fängt die Ausbildung an

Das Johanniter-Krankenhaus verfügt über eine Pflegeschule. Dort bildet Dina Maurer junge Leute aus.

Von Volker Langner 10.09.2015, 01:01

Stendal l Mit Erna im Krankenstuhl rollt Dina Maurer durch das Stendaler Krankenhaus, postiert die Übungspuppe im Schockraum der Notfallambulanz. Dort nimmt eine angehende Krankenschwester – richtig heißt es inzwischen Gesundheits- und Krankenpflegerin – die Vitalzeichenkontrolle bei Erna vor, misst unter anderem den Puls. Mit einem Kopfnicken, signalisiert Dina Maurer der Auszubildenden, es ist alles in Ordnung.

Der Ausbildung von Gesundheits- und Krankenpflegern ist seit rund fünf Jahren das täglich Brot der gebürtigen Osterburgerin, die seit geraumer Zeit in Stendal zu Hause ist. Die Diplom-Medizinpädagogin fungiert als stellvertretende Leiterin der Krankenpflegeschule des Johanniter-Krankenhauses, die in Genthin beheimatet ist. Dort werden derzeit 71 Frauen und Männer in vier Klassen ausgebildet.

Dina Maurer ist vom Fach. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester in Genthin, arbeitete sie im Diakoniekrankenhaus Seehausen, absolvierte eine weitere Ausbildung zur Rettungsassistentin und fuhr insgesamt zehn Jahre Einsätze für das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter. 2008 nahm sie dann ein Fernstudium in Diplom-Medizinpädagogik an der Berliner Charité auf, das sie vor zehn Monaten abschloss. Erfolgreich. In der Zwischenzeit, im Jahr 2010, wechselte sie an die Krankenpflegeschule.

„Ich habe ein Schulpraktikum im Osterburger Altenpflegeheim gemacht. Die Vielfältigkeit der Arbeit hat mir ausnehmend gut gefallen“, antwortet die 35-Jährige auf die Frage, warum sie in die Krankenpflege eingestiegen ist. Und sie ergänzt nach kurzem Überlegen, dass auch der soziale Aspekt eine Rolle gespielt habe. Später habe es sie gereizt, ihren Horizont über die Pflege hinaus zu erweitern. „Ich war neugierig auf die Rettungsassistenz.“ Schon damals gab sie ihr Wissen an junge Leute weiter - als Lehrrettungsassistentin.

Es sei spannend, die Entwicklung des Berufsnachwuchses zu verfolgen und beeinflussen zu können, erklärt Dina Maurer die „Faszination“ als Ausbilderin. „Es geht nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch die Haltung zum Leben und zum Beruf“, formuliert sie den Anspruch an ihre Lehrtätigkeit. Dafür nutzen die stellvertretende Schulleiterin und ihre Mitstreiter nicht nur den Schulunterricht und die Ausbildung am Patientenbett, sondern auch außerschulische Lernsequenzen.

Die finden unter anderem im Erlebnishaus „Altmark“ in Zethlingen statt, wo beispielsweise Unfälle simuliert werden. Schüler werden geschminkt – hier eine Kopfplatzwunde, dort eine offene Fraktur. Andere Schüler übernehmen dann die Erste Hilfe. „Das schult Fach- und Sozialkompetenz“, berichtet Dina Maurer. Schließlich müssen die Auszubildenden die Theorie in der Praxis umsetzen. Sechs Wochen nach dem Schulstart beginnt die Arbeit mit und am Patienten. Natürlich unter Anleitung, und peu à peu mit steigenden Anforderungen.

Dina Maurer begleitet sie. In Theorie und Praxis. „Ich mache meine Arbeit gern“, macht sie deutlich. Gern gehe sie auch neue Wege und entwickle Projekte. Dafür braucht es Kreativität. Die lebt die Frau, die ledig, aber vergeben ist, auch in ihrer Freizeit. Da arbeitet sie mit Naturmaterialien, die sie beispielsweise am Strand oder im Wald findet. Ein Ergebnis trägt sie mitunter um ihren Hals: eine Kette mit einem Steinchen.