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Miss-Wahl Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Alina Balakleiskaia aus Tangermünde ist eine von zehn Kandidatinnen, die im August um den Titel "Miss Universe Germany" kämpfen.

Von Thomas Pusch 29.07.2016, 01:01

Tangermünde l Schokolade und Models – das scheint kaum vorstellbar. Bei der Deutschland-Wahl zur Miss Universe am ersten Augustwochenende beginnt das Programm ganz untypisch mit einem Besuch im Bad Honnefer Schokoladenmuseum Coppeneur, wo die Finalistinnen in der „Manufaktur für Lebensfreude“ in eigene Pralinen kreieren können. Am Sonnabend geht es dann weiter mit einem Besuch am Blauen See in Vettelschoß. Nächster Stopp ist beim Hauptsponsor, einem Solarienhersteller in Windhagen. Außerdem gibt es eine Probefahrt mit umweltfreundlichen Kumpan-Elek­trorollern – dem Hauptpreis für die Gewinnerin.

Am Sonntag findet dann das Finale im Dormero Hotel Bonn-Windhagen statt. In drei Durchgängen muss die fünfköpfige Jury überzeugt werden, bevor gegen 17 Uhr die neue Miss Universe Germany gekrönt wird.

Und die könnte durchaus Alina Balakleiskaia heißen. Die Tangermünderin gehört zu den zehn Finalistinnen, die sich gegen tausende Bewerberinnen durch Social-Media-Votings und die Vorabauswahl einer internationalen Jury durchsetzten. Ihre ersten Schritte auf dem Laufsteg hatte die Tangermünderin Alina Balakleiskaia bei Fotoshootings und Modenschauen schon hinter sich, als sie im Juni 2013 bei der Miss-Deutschland-Wahl antrat.

Im Sternberg-Theater der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz landete sie in den Top 5. Damals war die Elbe über die Ufer getreten und sie hatte befürchtet, wegen des Hochwassers gar nicht nach Berlin kommen zu können. Die Sprengung der beiden Schiffe vor Fischbeck, die zahlreichen Hubschrauber, die über der Elbe kreisten, sie waren Thema im Gespräch mit der Volksstimme. „Es war ein bisschen wie im Krieg“, sagte sie.

Zielstrebigkeit, Disziplin und Freundlichkeit hatte sie bei der Miss-Wahl als ihre typischsten Eigenschaften bezeichnet. Und sie hat sich vom Blitzlichtgewitter und dem Rampenlicht nicht blenden lassen. So studierte sie zunächst Fachdolmetscherin für Gerichte und Behörden in Englisch und Französisch in Magdeburg, verbrachte ein Auslandsjahr in Brüssel.

Ihr Fremdsprachentalent brachte der gebürtigen Kirgisin vor fünf Jahren den ersten Artikel in der Volksstimme ein. Sie hatte gerade ihr Abitur am Tangermünder Diesterweg-Gymnasium abgelegt und war wegen ihres besonderen Sprachtalents ausgezeichnet worden.

Derzeit schreibt sie an ihrer Bachelorarbeit und hat sich schon ein neues Ziel gesteckt. „Ich möchte Wirtschaft studieren“, sagte sie. Ihre berufliche Karriere behält sie fest im Auge. „Übersetzen reicht mir nicht“, stellt sie fest. Sie möchte gerne General Management mit dem Schwerpunkt Wirtschaft in Leipzig studieren. Der Weg führt in Richtung Führungskraft und auch wieder weg aus Tangermünde. Wenn sie an diese Pläne denkt, überlegt sie schon, wieviele Modeaktivitäten gut sind. „Vielleicht ist es nicht so positiv, wenn man in einer Führungsposition ist und dann tauchen im Internet Bilder von Fotoshootings auf“, meinte sie.

Die Miss-Universe-Wahl kann allerdings die Chance sein, dass ihr Weg sie doch auf die großen Laufstege der Welt führen wird. Sie hat schon daran gearbeitet, erweitert regelmäßig ihre Sedcard, mit der sich Models bei Agenturen bewerben. Als Erste in Sachsen-Anhalt hatte sie im Sommer 2013 nach einem Dreh im Magdeburger Rotehornpark eine Video-Sedcard. In dem Video spielte die 21-Jährige einen Engel spielt, der immer wieder an den See zurückkehrt, an dem er sich zu Lebzeiten mit ihrem Freund treffen wollte.

„Ich bin im Moment wirklich im Stress“, sagte sie gestern im Gespräch mit der Volksstimme. Die Bachelorarbeit will sie bis zum Wochenende fertiggeschrieben haben. Anfang August soll dann schon das Kolloquium stattfinden, in dem sie ihre Arbeit erläutern muss.

Mit Blick auf die Wahl bleibt sie sympathisch bescheiden. Sie gehört zu den sieben Bewerberinnen, die durch die Jury, nicht durch die Clickzahlen in den sozialen Netzwerken ausgewählt wurde. „Ganz ehrlich gesagt, freue ich mich natürlich, im Finale zu sein“, meinte sie. Und natürlich wäre es toll, wenn sie gewinnen würde. „Wenn es nicht klappt, geht davon die Welt nicht unter“, bleibt sie ganz entspannt. Allerdings: „Ablehnen würde ich die Krone auch nicht“.