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Wochenmarkt Händler stehen auf Sperlingsberg

Wenn die Sanierung des Stendaler Marktplatzes abgeschlossen ist, wird dort wieder der Wochenmarkt stattfinden.

Von Thomas Pusch 03.03.2017, 00:01

Stendal l „Der Markt heißt Markt, weil er auf dem Markt stattfindet“, legte sich Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) während der jüngsten Sitzung des Stadtrates fest. Die Mehrheit der Marktbeschicker würde sich aber mehr Flexibilität wünschen. Seit einem Jahr findet der Wochenmarkt wegen der Sanierung des Marktplatzes auf dem Sperlingsberg statt. „Wir haben eine Petition unterzeichnet und dem Oberbürgermeister zugeschickt“, sagte Michael Siebert, der den Stand „Jurken-Micha“ betreibt, im Gespräch mit der Volksstimme. 80 Prozent der Markthändler, in Zahlen 20 von 25, hätten sich für den Verbleib auf dem Sperlingsberg ausgesprochen.

Passiert ist zunächst nichts, fast nichts. Schmotz reagierte mit einem Schreiben an die Marktbeschicker. „Eine Dauerlösung ist der Wochenmarkt auf dem Sperlingsberg am Mittwoch nicht, da die Voraussetzungen nicht gegeben sind“, erteilte er der Initiative eine Abfuhr. Die Voraussetzungen seien weder gegeben, was Ordnung und Sicherheit noch was die Technik angehe.

Problematisch sei die ständig freizuhaltende Durchfahrtsbreite von mindestens 3,50 Meter für Rettungsfahrzeuge, insbesondere der Feuerwehr, nannte Stadtsprecher Klaus Ortmann auf Volksstimme-Nachfrage ein Beispiel. Die Stromversorgung sei für die Dauer der Marktsanierung als Provisorium errichtet und müsste im Fall ständiger Märkte neu installiert werden. Außerdem gebe es keine Toiletten in unmittelbarer Nähe. Das lässt Siebert nicht gelten. „Das hat ein Jahr geklappt, dann funktioniert es auch weiter“, meint er. Und die Durchfahrtsbreite, die sieht er auch auf dem Sperlingsberg gewährleistet. „Mit den modernen Marktfahrzeugen könnte die schnell geschaffen werden“, versicherte er.

Schmotz schlug zwei Alternativen vor. Einen grünen Wochenmarkt mit Lebensmitteln, der am Sonnabend stattfindet, und einen Feierabendmarkt am Freitagnachmittag. Beidem steht Siebert skeptisch gegenüber. Den grünen Markt könnte man ausprobieren, allerdings würde der auch dem Bauernmarkt in der alten Feuerwache Konkurrenz machen. „Und der Freitag würde garantiert nicht funktionieren“, ist er sich sicher. Immerhin gibt es schon seit August 2015 keinen Freitagsmarkt mehr, da das Interesse zu gering war.

Am Mittwoch hatte Siebert ein Gespräch in der Stadtverwaltung. „Der stellvertretende Oberbürgermeister schien der Idee, auf dem Sperlingsberg zu bleiben, nicht ganz abgeneigt“, stellte Siebert fest. Zumindest habe Axel Kleefeldt zugesagt, dass unter den Marktbeschickern erneut eine Umfrage stattfinden werde.

Eine Befragung hatte die Stadt laut Ortmann auch schon im vergangenen Jahr vorgenommen. Eine deutliche Mehrheit habe für die Rückkehr auf den angestammten Platz plädiert. Marktsprecherin Roswitha Körner sieht die Händlerschaft gespalten, wünscht sich allerdings mehr Miteinander von Verwaltung und Marktbeschickern. „Wir fühlen uns irgendwie zwischen Baum und Borke, alles wird von oben entschieden und wir erfahren das Ergebnis erst hinterher“, sagte sie im Gespräch mit der Volksstimme.

Mit dem Abschluss der Sanierung rechnet die Stadt für Mitte bis Ende April – „wenn es keinen Frost mehr gibt“, wie Ortmann einschränkte. Dann muss die Standortfrage beantwortet werden.