1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Hitzige Debatte längst abgekühlt

8. Knutfest Hitzige Debatte längst abgekühlt

Beim bereits 8. Knutfest in Seehausen loderten wieder die Weihnachtsbäume. Die Debatte um ein Brennverbot ist damit Geschichte.

Von Sabrina Trieger 13.01.2016, 00:01

Seehausen l Nach sieben Jahren Öko-Knutfest wurden am Sonnabendabend vor dem Seehäuser Feuerwehrgerätehaus die mitgebrachten Weihnachtsbäume nicht mehr nur geschreddert, sondern auch wieder verbrannt. Mit der nach der Festpremiere in Seehausen vor acht Jahren entfachten Debatte, bei dem Kreis-Umweltamtschef Dieter Torka an alle Bürgermeister und Verwaltungsgemeinschaften einen Brief mit dem Wortlaut „Es gibt keine Tradition für die Verbrennungen von Weihnachtsbäumen“, verschickt hatte, ist dieses Verbot nun offenkundig vom Landkreis gelockert worden. Denn ob Weihnachtsbäume bei einem öffentlichen Knutfest verbrannt werden dürfen, ist nun Sache der Kommune. Das erklärte gestern der Umweltamtsleiter auf Nachfrage. „In der Gefahrenabwehrverordnung der jeweiligen Gemeinde muss jedoch der Umgang mit Traditionsfeuern geregelt sein. Ist dass der Fall, können Veranstalter, wie beispielsweise die Feuerwehren das Knutfest-Weihnachtsbäumeverbrennen beim zuständigen Ordnungsamt anmelden“, erklärt der Amtsleiter das Verfahren, um Knuten zu dürfen.

Im Januar 2008 hatte das allerdings noch völlig anders geklungen: „Aus gegebenen Anlass weise ich darauf hin, dass die Verbrennung von Weihnachtsbäumen grundsätzlich verboten ist, unabhängig davon, welche Bezeichnung für die Verbrennung von den Akteuren dafür gewählt wird.“ Eine Genehmigung wurde ausgeschlossen. Es handle sich um eine illegale Müllverbrennung, teilte die Behörde mit.

Doch acht Jahre später scheint sich das Knutfest wohl nun doch im Landkreis Börde als Traditionsveranstaltung einen Namen gemacht zu haben. Denn immer mehr Gemeinden laden dazu ein. Die Seehäuser hatten all die Jahre auch trotz des Verbotes ihr Knutfest gefeiert. Allerdings als Öko-Variante, in dem sie die von den Besuchern mitgebrachten Bäume schreddern ließen. „Mit dem Fest geht es uns um die schöne Tradition, dass sich die Bewohner am Feuer aufwärmen, Glühwein trinken und in geselliger Runde mal wieder erzählen können“, erklärte Ortschef Eckhard Jockisch die Festidee, den das Brennverbot seither maßlos geärgert hatte.