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DRK-Projekt Handpuppen dienen als Probanden

Der DRK-Kreisverband Wanzleben setzt das Projekt „Henry und Mischi“ fort. Damit soll Kindern die Rotkreuz-Arbeit nähergebracht werden.

Von Detlef Eicke 05.04.2017, 01:01

Wanzleben l Das Projekt "Henry und Mischi" ist bislang an sieben Kindertagesstätten im Kreisverbandsgebiet erfolgreich praktiziert worden. „Während es in der ersten Projektphase mehr um die Arbeit im DRK und Wertevermittlung geht, ist der Schwerpunkt nun die erste Hilfe“, erklärt Carolin Sauer, Projektkoordinatorin und Koordinatorin für Vereinsarbeit. Heike Astalosch, Jugendrotkreuz-Kreisleiterin, Juana Nebauer, Ausbildungsbeauftragte, und Carolin Sauer haben eine Lehrunterlage erarbeitet, die kindgerechte Vermittlung der ersten Hilfe beinhaltet.

„Vom Trösten über die Wundversorgung, zum Notruf absetzen bis hin zur Seitenlage ist alles dabei“, weiß die Projektkoordinatorin. Umsichtiges und unfallvermeidendes Verhalten nahebringen und soziale Kompetenzen wie beispielsweise Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein gegenüber schwächeren und hilfsbedürftigen Menschen zu vermitteln, seien die Ziele der Weiterführung.

„Kinder haben einen ganz natürlichen Reflex, anderen Menschen in Notsituationen Trost zu spenden und zu helfen. Über die Projekterweiterung kann diese Haltung verstärkt werden. Kinder erfahren, dass sie gebraucht werden und nicht zu klein sind, um anderen beizustehen und Hilfe zu leisten. Welche Möglichkeiten sie konkret haben, wo Grenzen sind und wie sie sich selbst wiederum Hilfe holen, das können sie gemeinsam mit der Handpuppe Henry einüben“, beschreibt Carolin Sauer. Wer einmal erlebt habe, wie stolz Kinder seien, wenn sie jemandem einen Fingerkuppenverband angelegt haben, der wisse, dass Kinder durch dieses Projekt nicht nur Basiskompetenzen der Ersten Hilfe und der Gefahrenprävention vermittelt bekommen. „Sie erfahren darüber hinaus Selbstwirksamkeit. Diese wiederum ist ein wichtiges Element für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und seine Ermutigung, sich dann aktiv in die Gesellschaft einzubringen“, macht Carolin Sauer deutlich.

Wesentliches Ziel ist es, den Kindern Selbstsicherheit und Spaß am Helfen zu vermitteln, um so im Bedarfs- oder Notfall aus Eigeninitiative und Selbstverständnis heraus handeln zu können. Für die Kreativität, die Selbstbeteiligung und auch den Humor der Kinder ist daher sowohl konzeptionell als auch zeitlich ausreichend Raum vorgesehen.