Weihnachtsgeschichte wird erzählt

Seehausen l Pfarrerin Birgit Seiler – sie hielt im Anschluss ans Krippenspiel die Predigt – hatte mit ihren jungen Darstellern intensiv für die Aufführung geprobt. Dass sich die Proben gelohnt haben, zeigt die gelungene Premiere. St. Laurentius in Seehausen war bis auf den letzten Platz besetzt. Viele junge und erwachsene Besucher ließen sich aber nicht abhalten und verfolgten das Krippenspiel einfach im Stehen.

Glocken läuteten am Heiligen Abend, sie riefen die Menschen in die Kirchen. „Die Atmosphäre ist überall großartig gewesen. Nur der Schnee hat gefehlt. Viele Hände sind sich gereicht, Umarmungen getätigt worden. Wir haben ehemalige Konfirmanden wiedergesehen, oder auch Studenten, die uns wieder besucht haben“, freut sich Pfarrer Thomas Seiler über ein volles Gotteshaus. 18 junge Leute führen das Krippenspiel in Seehausen auf. Zwölf sind es in Dreileben.

„Das Weihnachtsfest in unserem Land gilt als Fest der Familie. Es drückt die Sehnsucht der Menschen nach Frieden auf Erden aus. Dass hier vieles im Argen liegt, haben wir erst vor kurzem wieder erleben müssen. Unsere Gedanken sind bei den Familien in Berlin, die auf schmerzliche Weise den Verlust lieber Menschen erfahren haben“, predigte Birgit Seiler. Es solle sich wieder mehr dem Ursprungsgedanken des Festes zugewandt werden, lautet eine weitere Botschaft der Predigt. „Wir müssen uns auf unsere christlichen Werte besinnen und diese in die Welt hinaustragen. Neid, Intoleranz Missgunst, Gewalt und fehlende Nächstenliebe dürfen nicht dazugehören“, sagt die Pfarrerin. Sie verweist darauf, dass das Fest immer mehr dem Konsumdenken erliegt. Hier rücke der Kommerz zunehmend in den Vordergrund. Sie erfährt während ihrer Predigt hohe Aufmerksamkeit. Sie erreicht aufmerksame, auch junge Zuhörer. Gemeinsam werden Lieder gesungen, Orgelmusik erklingt und sorgt für diese einmalige erhabene Atmosphäre. An allen Spielorten war eine sehr gelungene Musik- und Liederauswahl zu erleben. „Ich habe gespürt, dass es uns gelungen ist, die Menschen abzuholen und mitzunehmen“, so Thomas Seiler.

Mittlerweile zieht immer mehr Technik in die Gotteshäuser ein. Lautsprecher und Mikrofone kommen zum Einsatz, zur gelungenen Optik gesellt sich ein sehr gutes Hörerlebnis. Auch viele Eltern verstärken inzwischen die Teams, die sich bei Vorbereitung und Durchführung der Krippenspiele engagieren. „Ohne deren Hilfe könnten wir das nicht stemmen“, weiß Birgit Seiler. Die Erwachsenen führen mit Regie, helfen beim Erstellen der Kostüme, unterstützen mit Lautsprechertechnik.

Krippenspiele sind in Remkersleben, Dreileben, Druxberge, Drackenstedt, Eggenstedt oder Klein Wanzleben aufgeführt worden. Ins Remkersleber Krippenspiel haben sich auch die Chöre der Frauen und Männer stimmgewaltig eingebracht. Ortsbürgermeister Christian Becker übernahm den Part an der Orgel. Ihm gilt zugleich der Dank der Klein Wanzleber Krippenspieler. Becker hat dort als Organist ausgeholfen.

Über eine sehr gelungene Veranstaltung in einer von vielen Helfern liebevoll geschmückten Kirche in Dreileben zeigt sich Birgit Seiler sehr zufrieden. „Zwölf Laiendarsteller – vom Kindergartenalter bis zu Siebtklässlern – haben ihr Bestes gegeben. Die Stimmung war zauberhaft. Zwei Muttis, Frau Lehmann und Frau Hornung, haben geholfen. Herr Lang hat sich um Tontechnik und Mikrofone gekümmert. Frau Weber hatte sogar für jeden Mitspieler einen kleinen Geschenkbeutel vorbereitet als Dankeschön für den Einsatz beim Krippenspiel. Den Beutel bekamen die Kinder im Gottesdienst überreicht“, dankt die Pfarrerin für willkommene Unterstützung.

Die Predigt in Eggenstedt hat Pfarrer Gunter Hirschligau gehalten. Marko Pankrath hat mit seiner Querflöte für das musikalische Programm und gute Unterhaltung gesorgt.