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Miteinander Fest der Kulturen in Wanzleben

Rund 200 Besucher hat am Donnerstag das erste multikulturelle Sommerfest in Wanzleben angelockt. Es gab viel zu entdecken.

Von Sabrina Trieger 19.08.2016, 01:01

Wanzleben l Beim Sommerfest der Kulturen stand am Donnerstag das Miteinander und die Völkerverständigung im Mittelpunkt. Internationale Köstlichkeiten sowie verschiedene Angebote für Groß und Klein sollten Bürger und Gäste näher bringen. „Wir als DRK wollen mit der Festidee den kulturellen Austausch fördern und Brücken zwischen den verschiedenen Menschen unserer Gesellschaft, egal welchen Alters, welcher Religion und welcher Herkunft bauen“, erzählt Barbara Schürmann, die seit Anfang Juni das Soziale Zentrum „Alter Bahnhof“ leitet. „Wer miteinander spricht, kommt sich näher, lernt den Anderen besser kennen, kann Vorurteile abbauen, Schranken einreißen und Kontakte aufbauen“, schildert sie das Anliegen.

Größtenteils schauten Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan, die derzeit in der Stadt Wanzleben - Börde wohnen, vorbei. Derzeit sind in Wanzleber Wohnungen 24 Asylbewerber und im hiesigen, ehemaligen Akademie-Hotel 110 Flüchtlinge untergebracht. „In einem ehemaligen Hotel in Seehausen wohnen 21, in Eggenstedt 32 und in Klein Wanzleben vier Asylbewerber“, zählt Corinna Sladky, Fachdienstleiterin für Migration der Kreisverwaltung, auf, die ebenfalls der Einladung zum Fest gefolgt war.

Auch Petra Hort schaute als Bürgermeisterin der Stadt Wanzleben - Börde vorbei. Sie freute sich unter den Festbesuchern auch Nachwuchs, wie die erst vor drei Monaten in der Landesfrauenklinik in Magdeburg geborene Sham Hatabi mit ihren Eltern Samere Hatabi (31) und Mona Abedalrahem (22) begrüßen zu können. Das Paar wohnt mit seinen drei Kindern in Wanzleben und fühlte sich gestern mit ihrem Sohn und zwei Töchtern beim multikulturellen Sommerfest sichtlich wohl. „In den vergangenen Monaten haben bei uns zwei Asylbewerberpaare Nachwuchs bekommen. Neben der kleinen Sham ist auch noch ein kleiner Junge geboren worden“, erzählt Rathauschefin Petra Hort.

Der „Alte Bahnhof“ in Wanzleben hat sich bereits seit knapp sechs Jahren auch als Anlaufstelle für all jene, die sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen engagieren wollen, einen Namen gemacht. Helfer und Spenden aller Art sind hier „Hilfe die ankommt!“

Dass für den Erhalt der DRK-Einrichtung, die die Suppenküche, die Tafel, eine Werkstatt sowie viele weitere soziale Projekte und Bildungsangebote für Bedürftige anbietet, auch eine finanzielle Unterstützung seitens der Kommune dringend benötigt wird, darauf hat bereits Guido Fellgiebel, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes sowie Stephan Dill, Abteilungsleiter Hilfsgesellschaft Kinder, Jugend und Soziales, mehrfach hingewiesen.

Auf Volksstimme-Nachfrage versicherte Verwaltungschefin Petra Hort am Rande des Festes, dass sobald der Haushalt und das Haushaltskonsolidierungskonzept vom Stadtrat beschlossen seien, sie sich den Antrag des DRK auf einen finanziellen Zuschuss noch einmal auf den Tisch ziehen werde.

Über tatkräftige Unterstützung zeigen sich die Rotkreuzler indes seit Anfang Juli dankbar. Über die vom Institut für Management und Marketing (IMM) in Zusammenarbeit mit dem Job-Center geführte Arbeitsgelegenheitsmaßnahme (AGH) für Flüchtlinge übernehmen so bereits seit anderthalb Monaten 25 Männer und Frauen als Ein-Euro-Jobber ein Jahr lang Alltagstätigkeiten in den sozialen Einrichtungen des DRK-Kreisverbandes Wanzleben. „Im ,Alten Bahnhof‘ sind derzeit fünf im Einsatz. Das schöne daran ist, dass im Rahmen der integrativen Maßnahme hier jeder Flüchtling von Anfang an einen Paten an seiner Seite hat, mit dem er über alles reden kann“, so Stephan Dill die AGH-Projektidee.