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Neuer Wohnpark Vom Bautempo schwer beeindruckt

Die Hälfte ist geschafft, Ende 2018 soll der „Argenta Wohnpark Hasserode“ fertig sein. Grund genug, mit einem Fest Dankeschön zu sagen.

Von Regina Urbat 28.04.2017, 01:01

Wernigerode l Großer Bahnhof auf der Großbaustelle in Oberhasserode. Zu einem Richtfest als Dankeschön hatten die Bauherren Volkmar Beck und Hartmut Strecker eingeladen, über 100 Gäste waren gefolgt. Neben den Geladenen waren zahlreiche Bewohner aus der Nachbarschaft gekommen, die sich ein Blid vom Baufortschritt des „Argenta Wohnparks Hasserode“ machen wollten.

„Seien sie alle herzlich willkommen und stoßen sie mit uns an“, sagte Volkmar Beck. In seiner Ansprache nach dem Richtspruch ließ der Immobilienunternehmer das Baugeschehen seit der Ersteigerung des Geländes der ehemaligen Schokoladenfabrik im Sommer 2015 Revue passieren. Er sprach von einer großen Herausforderung, zumal der ursprüngliche Bauauplan ihren Vorstellungen nicht entsprochen hätten. So wird nun aus einer kleinen Einfamilienhaussiedlung, die der Voreigentümer wegen Insolvens nicht umsetzen konnte, ein ganzer Wohnpark mit modernen barrierenfreien Mehrfamilienhäusern. Die alten Fabrikgebäude werden umgebaut und rekonstruiert, insgesamt entstehen 66 Wohneinheiten, Dreiviertel davon sind verkauft.

Zudem finden im historischen Hauptgebäude betreutes Wohnen und Tagespflege unter Federführung der städtischen Gesellschaft GSW, eine Cafeteria, Physiotherapie und ein Gesellschaftsraum Einzug. Geplant sei auch, eine Apotheke und einen Allgemeinmediziner einziehen zu lassen. Volkmar Beck sprach auch von der geplanten Begrünung und dem Wiederaufbau der Brücke über die Holtemme, „denn wir wollen den idyllisch gelegenen Wohnpark am Waldrand öffentlich halten“. Und: „Ob Bewohner von Hasserode oder Wanderer, alle sollen Nutznießer der Anlage sein.“

Ein großes Dankeschön richtete die Bauherren an die Planer, Wernigeröder Stadt- und Harzer Kreisverwaltung, Handwerker und Baufirmen, besonders an Lydia Schulze vom Architekturbüro Partner und die Einfamilienhausbewohner auf dem Grundstück für ihre Verständnis. Wie beck weiter sagte, stehen über die Hälfte der Bauten samt Tiefgaragen, Ende 2018 soll der Wohnpark komplett fertig sein.

Dass dieser Termin gehalten wird, davon zeigte sich Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) überzeugt. „Was hier in den vergangenen zwei Jahren geschaffen wurde, verdient allen Respekt“, sagte Gaffert und betonte: „Vom Bautempo bin ich schwer beeindruckt.“ Ebenso, „wie geräuschlos das Vorhaben vorangetrieben wurde“ und vom Mut, die „doch einst jämmerlich aussehenden Fabrickgelände“ in solch eine moderne, in sich stimmige Wohnanlage zu verwandeln.

Rund 15 Millionen Euro investiert die Beck & Strecker Immobilien GmbHnach eigenen Angaben in das Projekt, mit dem, wie der Oberbürgermeister sagte, „wichtiger Wohnraum in Wernigerode“ geschaffen werde. „Für Bürger der Stadt und Menschen, die zu uns ziehen wollen.“

Landrat Martin Skiebe (CDU) lobte ebenfalls das unternehmerische Engagement und hob den Wohnpark als ein Modell für die Zukunft hervor, dass Nachahmer finden sollte. Jung und Alt werden in dem Wohnpark leben, und mit den zusätzlichen Einrichtungen könne die ältere gereration am öffentlichen leben teilnehmen. Als „beispielhaft“ bezeichnete Skiebe auch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz seiner behörde. „Es wurde ein Kompromiss gefunden“, um das Historische zu erhalten und mit dem Neuen in Einklang zu bringen. Skiebe: „Dieser Wohnpark wird eine Ausstrahlungswirkung über die Stadtgrenze hinaus haben.“

Gern aus Bremen angereist war mit Wolf Karnatzky der Enkel des Gründers der Schokoladenfabrik. Nach einem interessanten Lebenslauf über seinen Großvater Ferdinand Karnatzky, der 1915 die Reste der Burgmühle kaufte und dort das Werk aufbaute, versicherte er, dass die Historie der Schokoladenfabrik Argenta im Wohnpark gewürdig wird. „Nicht nur mit dem Straßennamen.“ Er freue sich, dass geplant sei, im Verbindungsbau zwischen Komturhaus und Fabrikgebäude eine Ausstellung einzurichten.