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Ortsumfahrung Schützenhilfe für Blankenburg aus Berlin

Für die Wiederaufnahme der Ortsumfahrung in den Bundesverkehrswegeplan kämpfen die Blankenburger. Hilfe kommt nun aus Berlin.

Von Egmont Uhlmann 16.08.2016, 23:01

Blankenburg l Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) bleibt hartnäckig und zeigt sich kämpferisch. Deshalb hatte der Christdemokrat am Montagnachmittag gemeinsam mit Parteifreunden und Vertretern der Bürgerinitiative Ortsumfahrung Hüttenrode/Cattenstedt/Blankenburg den Berichterstatter im Verkehrsausschuss des Bundestages, Manfred Behrens, zu einer Besichtigung nebst Gesprächsrunde nach Blankenburg eingeladen. Vermittelt hatte die Harzer Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer (CDU) das Treffen im „Helsunger Krug“ bei Blankenburg. Auch der Landtagsabgeordnete Bernhard Daldrup (CDU) und Vertreter aus der Stadtverwaltung saßen in der Runde, um ihre gemeinsamen Anliegen mit der Bürgerinitiative sehr deutlich kundzutun.

Heiko Breithaupt äußerte zunächst sein Missfallen darüber, dass sich der gegenwärtige Bundesverkehrswegeplan für die Region so negativ und mit wenig Augenmaß auswirke. „Die Lage ist ernst, und es helfen uns auch keine Schön-Wetter-Reden zu diesem Thema“, betonte der Bürgermeister.

Gemeint ist die geforderte Ortsumgehung der Bundesstraße 27 vorbei an Hüttenrode und Cattenstedt sowie einmündend auf die B 6 vor Blankenburg hinter der, im Volksmund wegen ihres seltsamen Höhenunterschiedes so genannten, „Sprungschanze“.

Ausführlich erläuterten Vertreter der Bürgerinitiative dem Bundestagsabgeordneten die Probleme mit der bisherigen Verkehrsführung. Vor allem sorge der Schwerlastverkehr, der auf der B 27 zurzeit mitten durch Blankenburg sowie durch die Ortsteile Cattenstedt und Hüttenrode fahre, für hohe Lärm- und Schmutzbelästigungen. Gleiches gelte ab Almsfeld für die B 81.

Heiko Breithaupt betonte dabei, wie grotesk und realitätsfremd es sei, dass das Blankenburger Projekt zu den Umfahrungen im Bundesverkehrswegeplan lediglich unter „Weiterer Bedarf ohne Planungsrecht“ zugeordnet sei. Damit gebe es frühestens 2030 eine Möglichkeit zur Realisierung. „Die beiden Bundestraßen stellen regional und überregional die wichtigste Ost-West-Achse vor allem für den Güter- und Schwerlastverkehr dar“, sagte Breithaupt.

Die Vertreter der Bürgerinitiative erinnerten wiederholt an die Belastungen für die Einwohner in den drei Orten, die sich künftig erwartungsgemäß noch verschlimmern würden. Das betreffe ebenfalls die Einsatzfähigkeit der Rettungskräfte, die mit ihren Notarzt- und Feuerwehr-Fahrzeugen grundsätzlich im Bereich der Durchgangsstraße massiv behindert würden.

Der Verkehrsberichterstatter Manfred Behrens gab der Bürgerinitiative recht und sagte: „Das Vorhaben der Umgehung vorbei an Hüttenrode, zwischen Wienrode und der B6 mittels eines Tunnels unter der Teufelsmauer hindurch, muss vorrangigen Bedarf bekommen, um wenigstens die Planungen fortsetzen zu können.“ Dafür wolle er sich in Berlin nun verstärkt einsetzen.

Im Anschluss an diese Gesprächsrunde im „Helsunger Krug“ trafen sich alle Teilnehmer noch vor Ort an der Neuen Halberstädter Straße, um sich hier ein aktuelles Bild von den chaotischen Zuständen auf der Durchgangsstraße in Blankenburg zu machen. Zwar hielt sich der Schwerlastverkehr zum Feierabend eher in Grenzen, doch ein Bild von der enormen Lärm- und Staubbelastung für die Bewohner der Innenstadt ergab die Besichtigung allemal.