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Sicherheitskonzept Mehr Sicherheit auf Autohöfen

Die Euro Rastpark-Gruppe will mit einem neuen Sicherheitskonzept dem Frachtdiebstahl entgegenwirken.

Von Constanze Arendt-Nowak 21.07.2016, 01:01

Hohenwarsleben l Regelmäßig wird in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen über sogenannte Planenschlitzer berichtet. Sie brechen auf Rast- und Parkplätzen, zumeist entlang der Autobahnen, Lkws auf und stehlen Teile der Ladung – mal Fernseher, mal Computer, mal Handys, dann wieder ganz andere Waren. Deutsche Versicherer beziffern den Schaden, der täglich durch verschwundene Ladungen entsteht, auf durchschnittlich eine Million Euro. Inklusive der entstandenen Sachschäden sowie von ausländischen Gesellschaften ersetzten Kosten wird von jährlich 1,5 Milliarden Euro gesprochen – allein in Deutschland. Und die Dunkelziffer ist hoch.

Um diese teils organisierte Kriminalität einzudämmen, entwickeln private Autohöfe jetzt ein bundesweites Netz mit sogenannten Premium-Parkplätzen. Auch die Euro Rastpark-Gruppe, die in Hohenwarsleben an der Autobahn 2 einen Autohof betreibt, ist nach eigener Information bei dieser Initiative dabei. So gehört der Euro Rastpark Theeßen an der Autobahn 2 – etwa 40 Kilometer von Hohenwarsleben entfernt – zu den Pilotprojekten, an denen das Sicherheitskonzept umgesetzt wird.

„Gut ausgeleuchtete Stellplätze, lückenlose Video-Aufzeichnung mit Speicherung für sieben Tage, Registrierung aller Bewegungen an den Schranken, Dokumentation der Zu- und Abfahrtszeiten und rund um die Uhr Ansprechpartner im Autohof-Shop“, werden in einer Pressemitteilung einige Sicherheitsmerkmale aufgezählt. Johannes Witt, Geschäftsführer der Euro Rastpark-Gruppe, erklärt dazu: „Wir setzen nicht auf kaum bezahlbare Hochsicherheitszonen, sondern vor allem auf effektive Abschreckung und Aufklärungshilfe.“ Es würden alle Ecken und Zugangsmöglichkeiten ausgeleuchtet werden und jeder, der Fracht oder Trucks entwenden wolle, müsse davon ausgehen, dass er identifiziert werden könne. Auch Kennzeichen würden sich ablesen lassen. „So konnten bereits Täter an der Grenze gestoppt werden, die LED-Monitore im Wert von 100 000 Euro auf mehrere Sprinter umgeladen hatten und schnell außer Landes schaffen wollten“, so Johannes Witt.

Wann der Hohenwarsleber Autohof mit derartigen Standards ausgestattet wird, vermag der Geschäftsführer der Euro Rastpark-Gruppe noch nicht zu sagen. „Wir wollen prinzipiell gewisse Standards deutschlandweit anbieten, das ist allerdings mit einem hohen Kostenaufwand verbunden“, erklärt er.

Die Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA) plant zumindest, dass es schon im kommenden Jahr auf Deutschland verteilt 20 Parkplätze mit speziellen Standards an Autohöfen geben soll. Dabei wird ein Hauptaugenmerk auf die Bundesländer mit vielen Tatorten wie Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg, Baden-Württemberg und Bayern gerichtet.