Luca übt für den Erzieherberuf

Wolmirstedt l Der Jugendclub ist für Luca Horwitz schon lange so etwas wie ein zweites Zuhause. Bis zum Sommer ist das alte Fachwerkhaus in der Burgstraße allerdings seine Arbeitsstelle. Er absolviert dort ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ).

„Ich möchte Erzieher werden“, erzählt der 17-Jährige, „und hier schon einmal schauen, ob die Arbeit mit Jugendlichen so ist, wie ich sie mir vorstelle.“ Bisher sind seine Vorstellungen bestätigt, Luca geht gern in den Club. „Ich freue mich jeden Tag auf den Kontakt mit den Leuten hier.“

Vor Beginn seines freiwilligen sozialen Jahres gehörte er zu den „Leuten“ dazu, war einer der Jugendlichen, die im Club Billard oder Tischfußball spielten oder gemeinsam chillten, also entspannten. Als er seinen Realschulabschluss in der Tasche hatte, bewarb er sich für ein freiwilliges soziales Jahr und erhielt eine Zusage. Nun ist er seit dem 1. August mit dafür verantwortlich, dass der Jugendclub läuft. „Ich helfe Antje bei der Planung und Vorbereitung von Veranstaltungen.“

Antje Prilloff ist Sozialarbeiterin und Ansprechpartnerin für die Jugendlichen, die jeden Tag kommen, meist 15 bis 20. Bei Bedarf organisiert sie Projekte, meist möchten die Jungs und Mädchen jedoch einfach ihre Freizeit genießen.

Die ist allerdings für manche gerade sehr knapp, es stehen Prüfungen an. Luca Horwitz ist besonders in dieser heißen Phase ein gefragter Partner für Englisch-Übungen. Antje Prilloff betreut eine Mathe-Lerngruppe.

Manchmal gehen die Clubbesucher zusammen ins Kino und derlei Ausflüge wollen organisiert werden. Zurzeit erfordert die Planung eines großen Fußballturniers volle Aufmerksamkeit. Am Sonnabend, 18. März, wird ab 11 Uhr in der Halle der Freundschaft der Kampf um den Club-Cup ausgetragen. Alle Freizeitmannschaften der Region, deren Spieler 15 Jahre und älter sind, können sich daran beteiligen. Die Startgebühr beträgt fünf Euro. Sobald der Cup ausgetragen und die Siege verteilt sind, startet im Jugendclub ab 20.30 Uhr eine Feier.

Luca hilft der Clubchefin, der FSJler – so werden Jugendliche im freiwilligen sozialen Jahr genannt – ist aber auch für Ordnung und Sauberkeit im Haus mitverantwortlich. Fegen und Müll wegbringen gehört ebenfalls zu den täglichen Aufgaben. Wenn Luca einen Wunsch für das Haus frei hätte, wäre das eine Komplettsanierung für das alte Gebäude. Doch darüber ist im Investitionsplan der Stadt für das Jahr 2017 nichts zu finden.

Das erste halbe Jahr hat Luca nun hinter sich und der Erzieherberuf hat ein paar Konturen bekommen. Besteht der Berufswunsch noch immer? „Ja“, sagt Luca, „ich möchte immer noch Erzieher werden. Aber vielleicht lieber mit Kindern arbeiten.“

Anmeldungen zum Fußballcup werden im Jugendclub unter Telefon 039201/909387 angenommen.