Kinder stöbern im Dunkeln

Wolmirstedt l Beinahe hätte Museumsleiterin Anette Pilz im Museum geschlafen. Die Nachtmütze hatte sie bereits über den Kopf und das Nachthemd über den Leib gezogen, da platzte eine Schar Kinder herein. Acht Jungen und Mädchen forderten lautstark zum Aufwachen auf. Nachdrücklich leuchteten sie mit ihren Taschenlampen in die Dunkelheit des Museums.

Anette Pilz ließ sich nicht lange bitten und lud die kleinen Abenteurer zu einer Taschenlampentour durch das Museum ein. „Kinder haben eine andere Höhe und entdecken mit ihren Augen Details, die uns Erwachsenen schnell entgehen“, stellt die Museumsleiterin sehr schnell fest. In der Naturkundeausstellung fielen den Kindern vor allem die Tiere auf, die auf dem Boden oder unter der Erde leben, Maulwürfe, Maulwurfsgrillen und Igel zum Beispiel.

Eine hölzerne historische Wasserleitung, die sich an den Fußboden schmiegt und von Erwachsenen schnell übersehen wird, betasteten die Kinder ausgiebig.

Nebenher fragen sie Anette Pilz Löcher in den Bauch. Die punktete mit kurzen Antworten, denn für lange Erklärungen waren die Kinder nicht zu haben. Dafür gab es auch viel zu viel zu entdecken. Für den geschärften Blick sorgte außerdem das Taschenlampenlicht. Der Lichtkegel fokussierte den Blick auf einen Ausschnitt, das ablenkende Drumherum blieb im Dunkeln verborgen. „Mir ist selbst noch gar nicht aufgefallen, wie gelb die Zähne des Bibers tatsächlich sind“, staunte Anette Pilz.

Die Kinder nahmen auch die Schauwerkstätten in Besitz, durften hobeln und sich im historischen Klassenzimmer in die Schulbank zwängen.

Die Kinder waren mit Begleitpersonen gekommen, mit Eltern oder Großeltern. „Wir wollten mal wieder etwas Neues ausprobieren“, sagt Anette Pilz, „uns mit Kindern auf Entdeckungsreise begeben.“

Eine weitere Taschenlampenführung gibt es am Freitag, 10. Februar, um 17 Uhr. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 039201/213 63 möglich.