Heimaträtsel Lindauer Schule wird gesucht
Das Heimatfotorätsel war dieses Mal eine harte Nuss. Es handelte sich um ein Klassenzimmer in der ehemaligen Sekundarschule in Lindau.
Zerbst l „Das Foto stammt aus dem Februar 1993“, sagte Bernd Wesenberg am Telefon. Darauf abgebildet seien die Lehrerin Helga Kurt und Kinder von Aussiedlerfamilien, fügte er weiter an und musste sich die Fragen stellen lassen, woher er so viel detailliertes Wissen habe, was zudem noch richtig ist. „Erschienen ist das Foto am 15. Februar 1993“, fügte Wesenberg noch schnell an und erklärte: „Ich habe den Zeitungsartikel von damals vor mir liegen.“ Denn er sei einst der Schulleiter der Schule gewesen, habe deswegen die Zeitungsartikel noch aufgehoben. Darüberhinaus könne er sich an dieser Situation noch erinnern. „Das muss ein Freitag vor den Winterferien gewesen sein. Helga Kurt unterrichtete Russisch und Deutsch“, erzählte er weiter.
Deswegen übernahm sie auch die Aufgabe, die Kinder, deren Familien einst von Katharina II. nach Russland geholt, dann unter Stalin in Kolonien versetzt und später von dort nach Kasachstan und dann von dort weg vertrieben worden, zu unterrichten.
„Das Ziel war damals, dass sich die Familien schnellst möglich einleben“, erklärte Bernd Wesenberg weiter. „Und dazu mussten sie die Sprache kennen“.
Die Kinder seien an dem Tag übrigens noch drei Stunden länger geblieben, weil ihnen das Deutsch lernen so viel Spaß gemacht habe, fügte er noch an. „Es müssen so 25 Kinder und Jugendliche gewesen sein“, erinnert er sich.
Einige seien sicher auch heute noch in der Gegend wohnhaft, überlegte er laut. „Sprachklassen sind also auch keine Erfindung von jetzt, die gab es schon Anfang der 1990er“, schloss er seinen Bericht. Da Bernd Wesenberg der Einzige war, der die richtige Lösung wusste, gewinnt er auch den Rätselpreis. Eine Tasse kann er sich werktags ab 10 Uhr aus der Redaktion abholen.