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Bescherung Weihnachtswünsche werden wahr

Zwei Unternehmer besuchten das Kinderheim des Albert-Schweitzer-Familienwerkes in Zerbst und bereiteten neun Kindern eine besondere Freude.

Von Emily Engels 27.12.2016, 02:30

Zerbst l Der Weihnachtsmann muss nicht immer im roten Mantel mit langem weißen Bart erscheinen. Ins Kinderheim kamen gleich zwei Weihnachtsmänner in Zivil. Gerald Anders von Gerüstbau Anders und Chris Döhring, Vorstandssprecher der Getec Green Energy Ag, besuchten die neun Kinder im Geschwister-Scholl-Heim, die an Weihnachten aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Familien feiern konnten. Doch dabei blieb es nicht. Mit dabei hatten sie – wie es sich eben für richtige Weihnachtsmänner gehört – einen riesigen Berg Geschenke.

„Wir möchten nicht auf die Tränendrüse drücken“, meinte Erzieherin Peggy Müller-Pryk. Ihr geht es darum, dass die Kinder die festliche Zeit in einer Atmosphäre verbringen, die so familiär wie möglich ist. „Wir verbringen den Tag gemeinsam, abends gibt es – wie in vielen Familien auch – Kartoffelsalat und Schnitzel beziehungsweise Würstchen und abends kommt noch eine Kollegin hinzu und wir schauen alle gemütlich Weihnachtsfilme“, meint die Kinderheim-Mitarbeiterin.

Mit der Geschenkspende habe es sich so ergeben. Sie habe mit der Frau von Gerald Anders über die Kinder gesprochen, die im Heim bleiben müssen, da habe das eine zum anderen geführt.

„Als ich von meiner Frau erfahren habe, dass einige Kinder nicht bei ihren Familien feiern und in Zerbst im Kinderheim bleiben, wurde mein Unternehmerherz weich“, beschreibt Anders.

Die Geschenkeauswahl haben die Geschäftsmänner der Erzieherin überlassen. „Viele Kindrer hatten spezielle Wünsche, wie zum Beispiel Elsa die Eisprinzessin als Puppe oder einen Lego-Reiterhof“, so Peggy Müller-Pryk.

Umso größer wurden die Kinderaugen, als diese erfüllt wurden. „Das habe ich mir schon so lange gewünscht“, sagt Milena Schmidt (8) mit leuchtenden Augen, als sie tatsächlich den besagten Lego-Reiterhof hochhält. Und Henry Geßler (10) kann es kaum erwarten, mit seinen Schwestern Stefanie (13) und Laura Geßler (14) das Galileo-Krimi-Spiel auszuprobieren, das die „modernen Weihnachtsmänner“ ihm gebracht haben.

Die Kinder eilen aufgeregt umher, um ihre Geschenke auszuprobieren. Im Wohnzimmer des Heimes, wo die Bescherung stattfindet, hinterbleibt ein großer bunter Papierhaufen. Und für einen Moment sind auch Sätze wie: „Meine Mama hat mich nicht abgeholt und ruft mich auch nicht mehr an“, vergessen.