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Sport in Zerbst Die Zukunft der Sportstätten

Für die Einheitsgemeinde Zerbst soll ein Sportstättenentwicklungskonzept erstellt werden. Momentan erfolgt die Bestandsanalyse.

Von Daniela Apel 12.10.2016, 03:00

Zerbst l Turnhallen, Fußballplätze, Kegelbahnen – innerhalb der Einheitsgemeinde Zerbst existieren sehr viele Sportstätten mit ganz unterschiedlichen Profilen hinsichtlich von Nutzung, Pflege und Betriebsführung. Eine komplette Übersicht fehlt seit der Gebietsreform 2010, in deren Folge die Stadt um weitere 21 Ortschaften mit ihren individuellen Eigenheiten anwuchs. Das soll sich nun ändern, nicht zuletzt, da das doppische Haushaltswesen die Festlegung von Leistungs- und Finanzzielen erfordert.

Deshalb wurde nun mit der Analyse des Ist-Zustandes begonnen als Grundlage für die Erarbeitung eines Sportstättenentwicklungskonzeptes. „Wir hoffen, dass in einem knappen Jahr Ergebnisse vorliegen“, sagt Bürgermeister Andreas Dittmann. Im Stadtrat berichtete er von dem Projekt, zu dessen Umsetzung sich die Verwaltung Markus Pfeifer von der Kommunalen Beschäftigungsagentur (KomBa) seit dem 1. August für die Dauer von zwölf Monaten zur Verstärkung „ausgeliehen“ hat.

„Wir haben für diese komplexe Aufgabe nicht ausreichend Personal“, erklärt Dittmann. „Durch die ständige Aufgabenerweiterung beziehungsweise uns auferlegte andere und vordringlichere Projekte wie durch die Novellierung des Kinderfördergesetzes oder die Einführung der Doppik und die noch ausstehende Erstellung der Eröffnungsbilanz wird unsere Verwaltungskraft voll gebunden“, begründet er die Bitte nach Unterstützung bei der KomBa. Der Jütrichauer Markus Pfeifer bringe neben seinem fachlich fundierten Wissen – er hat nach seiner Ausbildung mehrere Jahre bei der Stadtverwaltung im Sozialamt gearbeitet – ebenfalls wichtige Ortskenntnis mit.

Wie Dittmann darlegt, ist Markus Pfeifer zunächst mit der Bestandsanalyse beschäftigt. „Es geht darum, eine detaillierte Übersicht über alle Sportstätten, Verbrauchsdaten, Bau- und Pflegezustände, Betriebskosten, Bewirtschaftungsmodi und Nutzungszeiten und Nutzergruppen zu bekommen“, erläutert das Stadtoberhaupt. Dem folgt der Datenvergleich und zu guter Letzt die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen innerhalb eines Sportstättenentwicklungskonzeptes.

„Nach der Erfassung der Ist-Situation muss dann in den Ortschaftsräten und im Stadtrat darüber diskutiert und entschieden werden, nach welchen Grundsätzen künftig die Bewirtschaftung und Vergabe der Sportstätten erfolgen soll“, erläutert der Bürgermeister. Dabei sollen auch die Erfahrungen anderer Kommunen einbezogen werden. „Es gibt bereits erfolgreiche Beispiele, wo sich Sportvereine in noch stärkerem Maß bei der Sicherung und Bewirtschaftung von Sportstätten einbringen. Hier wollen wir prüfen, was machbar ist und was nicht“, erklärt Dittmann. So ermöglicht die Sportstättenrichtlinie des Landes eine Beteiligung der Vereine an den Betriebskosten.

Wichtig sei, dass trotz bevorstehender Haushaltskonsolidierung das flächendeckende Sportangebot aufrecht erhalten werden kann. „Das wird aber eben nicht ohne Mitwirkung der Vereine möglich sein“, betont der Rathauschef. Die Mitwirkung der Sportler bei der Erarbeitung des Konzeptes ist erwünscht. Sobald sämtliche Daten vorliegen, werden die Vereine in die Beratungsphase mit einbezogen.