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ESC-Kandidatin Levina verteidigt ihren Song gegen Plagiatsvorwürfe

Die neue deutsche ESC-Kandidatin hat gerade 10 000 Sachen im Kopf: Musikvideo, Kiew, Interviews. Die fast schon obligatorische Diskussion um Ähnlichkeiten ihres Songs zu einem anderen Lied spielt da eher eine Nebenrolle - Levina hat dennoch etwas dazu zu sagen.

Von Interview: Jonas-Erik Schmidt, dpa 17.02.2017, 07:20

Köln (dpa) - Bis vor einigen Tagen war Isabella Levina Luuen in Deutschland noch komplett unbekannt. Das hat sich seit dem deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2017 geändert.

Die 25-Jährige, die alle nur Levina nennen, ist nun die Frau, die Deutschland am 13. Mai in Kiew vor einer erneuten ESC-Pleite bewahren soll. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur spricht sie über turbulente Tage, die vermeintliche Ähnlichkeit ihres Sieger-Songs zu einem Chart-Hit und den Ursprung ihres Namens.

Frage: Sie sind seit der vergangenen Woche Deutschlands Hoffnung, beim nächsten ESC nicht wieder auf dem letzten Platz zu landen. Haben Sie sich schon an die neue Situation gewöhnt?

Antwort: Ich gewöhne mich langsam daran. Die Tage nach dem Vorentscheid waren schon sehr heftig. Am Samstag haben wir bereits das Musikvideo gedreht zu meinem Song. Ein Termin jagt gerade den nächsten, zu Hause war ich nicht. Aber es macht mir Spaß.

Frage: Hat man das schon im Kopf? Dass man bald auf dieser großen Bühne stehen wird?

Antwort: Momentan bin ich noch sehr im Hier und Jetzt. Aber der ESC wird spätestens dann ein großes Thema, wenn wir die Performance planen. Spätestens dann werde ich realisieren: Okay, ich werde also wirklich auf dieser Riesen-Bühne stehen.

Frage: Hatten Sie vorher überhaupt eine Beziehung zum ESC?

Antwort: Ich habe es nicht in jedem Jahr verfolgt - aber oft. Ich finde das Event toll. Und gerade jetzt, in Zeiten, in denen es politische Komplikationen gibt und Länder auseinanderdriften, finde ich es besonders wichtig. Das ist wie bei einer WM, nur mit Musik. Es ist ein Wettbewerb, aber man kommt zusammen und hat Spaß und Freude. Den Auftritt von Stefan Raab mit "Wadde hadde dudde da?" habe ich zum Beispiel noch sehr in Erinnerung.

Frage: Über ihren ESC-Song "Perfect Life" gab es vor allem in den sozialen Netzen eine Diskussion. Manch einer fühlte sich an den David-Guetta-Hit "Titanium" erinnert. Haben Sie das mitverfolgt?

Antwort: So richtig verfolgt habe ich das nicht, weil ich 10 000 andere Sachen im Kopf hatte. Aber gehört habe ich es. Und ich verstehe auch ein wenig, dass Leute da eine Ähnlichkeit erkennen wollen im Intro. Aber sobald die Melodie und der Gesang beginnen, ist es ein ganz anderer Song. Er steht eigenständig da. Ich will mir über diese Diskussion aber auch nicht den Kopf zerbrechen. Ich finde den Song toll und will ihn als eigenen Song performen - was er auch ist.

Frage: Eines müssen Sie noch verraten: Levina. Ist das ein Künstlername?

Antwort: Das steht so in meinem Pass! Ich heiße Isabella Levina Lueen. Die Geschichte hinter Levina ist eigentlich ganz lustig. Meine ältere Schwester hatte als Kind ein Kindermädchen mit Nachnamen Levin. Und das fand sie cool. Als meine Eltern dann überlegten, wie sie mich nennen wollen, haben sie ihn einfach als Inspiration genommen.

ZUR PERSON: Isabella Levina Lueen (25) wurde in Bonn geboren, wuchs aber in Chemnitz auf. Auf ihrem rechten Unterarm hat sie "Plan A" tätowiert - das ist die Musik. Sie sang schon als Kind in Musicals ("Jeder Baum ist ein Stück dieser Erde"), gewann "Jugend musiziert", studierte in London Gesang. Der deutsche ESC-Vorentscheid war ihre erste Teilnahme an einer Casting-Show - die sie souverän gewann. Beim ESC-Finale in Kiew (13. Mai) kann sie ihrem "Plan A" nun vor einem Millionenpublikum nachgehen. Das Lied, das sie singen wird, wurde ihr vom Publikum zugeteilt. Er heißt "Perfect Life" und stammt von Songwriterin Lindy Robbins (Backstreet Boys/"Incomplete", David Guetta/"Dangerous").

Levina mit "Perfect Life" (Video)

David Guetta feat. Sia "Titanium" (Video)