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Aufgespießt Bier motiviert mehr als Geld und gute Worte

Von Alois Kösters 24.06.2014, 03:26

Wellington | Neuseeland hat neue Bierpreise eingeführt, meldet Spiegel Online. Pro Glas zahlt man dort eine Ratte. In einer Bar auf dem Campus der Victoria University in Wellington können Studenten tote Nager gegen Bier eintauschen.

Auf die Idee, die Studenten auf diese Weise für die Bekämpfung von Ratten zu aktivieren, kam die Uni-Gruppe der "Science Society". Sie arbeitet zusammen mit einer städtischen Initiative, die Wellington von der ursprünglich nicht heimischen Tierart befreien will, die sich auf der Insel explosionsartig vermehrt. Deren Gründer Gareth Morgan erklärte im Fernsehen: "Studenten mögen Bier. Und Ratten mögen Studentenwohnungen. Also dachten wir: Bringen wir diese beiden Dinge zusammen."

60 Ratten wurden bereits in Bier getauscht. Die schwierige Aufgabe, Studenten zu nützlichem Tun zu aktivieren, wurde gelöst.

Ähnlich lebensnah und pragmatisch gehen auch Mitarbeiter von Sozialämtern in Amsterdam und Essen vor. Am Bahnhof des Ruhrpottstädtchens halten sich viele Obdachlose auf. Oft pöbeln sie rum und sind laut, beleidigen Passanten. Die Stadt will dem entgegenwirken, indem sie Putzjobs vergibt - und mit Bier bezahlt. Durch den Job sollen die Alkoholkranken einen geregelten Tagesablauf bekommen und "kontrolliert" trinken. Sechs Dosen Bier und Tabak soll es am Tag geben.

Das Sozialprojekt ist in Amsterdam schon umgesetzt worden. Obdachlose, die sechs Stunden lang die Straßen kehren, bekommen fünf Bierdosen, ein halbes Päckchen Tabak und zehn Euro, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".