Unruhen in Kirgistan Von Steffen Honig Arm dran

08.04.2010, 05:19

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 07.04.2010 22:00:00
Arm, ärmer, am ärmsten – so sieht die mittelasiatische Reihung von Kirgistan über Usbekistan bis nach Tadschikistan aus. Diesen wirtschaftsschwachen Republiken hat die Unabhängigkeit als Frucht des Zerfalls der Sowjetunion nichts außer eigener Nationalfahne und neuen Potentaten gebracht. Zwar hat die dortige Clanwirtschaft einen demokratischen Anstrich, in der Praxis kommt es aber immer wieder zu Aufständen gegen allzu autokratische Regime. Das war so im usbekischen Fergana-Tal und ist jetzt (mal wieder) so in Kirgistan.

Noch ärmer dran in jeder Beziehung ist das südlich davon gelegene Afghanistan. In dieser Nachbarschaft liegt die Gefahr, dass aus nationalen Konflikten ein Flächenbrand in der gesamten Region wird. Der islamische Extremismus könnte sich ausdehnen auf die Ex-Sowjetrepubliken, die dem Westen derzeit als militärische Ausgangsbasis für den Afghanistan-Einsatz dienen. Aussichten auf Besserung? Keine.(Politik)