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Jens Schmidt zur Finanzlage in Sachsen-Anhalt: Nicht blenden lassen

18.06.2014, 01:18

Finanzpolitik war schon stressiger. Hohe Einnahmen, niedrige Zinsen - Geld, wohin man schaut. Doch Vorsicht, man darf sich von der sonnigen Lage nicht blenden lassen. Ein Beispiel: Das Land hat einen Schuldenberg von 20 Milliarden Euro aufgehäuft. Um bei sinkenden Einwohnerzahlen die Pro-Kopf-Verschuldung nicht anwachsen zu lassen, müssen jährlich gut 250 Millionen Euro getilgt werden. Für 2015 ist gerade mal eine Rate von 75 Millionen Euro eingeplant. Allein daran sieht man, dass noch viel zu tun bleibt. Richtig ist es daher, jetzt eine Rücklage aufzubauen, um in der nächsten Konjunkturdelle nicht gleich wieder zu den Banken rennen zu müssen.

Die Niedrigstzinsen sind freilich verlockend. Kredite - na und? Doch Zinsen bleiben nicht ewig im Keller, und es dauert Jahrzehnte, ehe die Altschulden abbezahlt sind. Es ist gut, dass sich in Sachsen-Anhalts Finanzpolitik die Haltung durchgesetzt hat, dass Kredite nicht mehr zur Normalität gehören, sondern nur noch in schweren Krisenzeiten infrage kommen.