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Klärwerk Blumenthal und Umspannwerk bleiben Schwerpunkte beim Hochwasserschutz Wasserverband und Stadtwerke: Mitarbeiter ringen um Versorgungssicherheit

Von Franziska Ellrich 11.06.2013, 03:23

Trotz sinkender Pegelstände bleibt das Dräng- und Grundwasser auf dem Gelände des Klärwerkes Blumenthal ein Problem. Das Trafohäuschen ist nach wie vor gefährdet. Die Pumpen laufen auf Hochtouren.

Burg l Das Wasser rauscht die Treppenstufen auf dem Gelände des Burger Klärwerks hinunter und hinterlässt auf dem Weg in die Regenwasserentsorgung eine große Pfütze. "Dass das Wasser hier entlang strömt, ist in den vergangenen Jahren bereits öfter vorgekommen", sagt Uwe Gnettner von der Oewa. Er arbeitet in der Kläranlage und hat mit dem steigenden Wasserpegel auch seine Kontrollgänge ausgedehnt. Das Wasser, das sich auf dem Gelände direkt hinter dem Deich sammelt, ist das erwartete Grund- und Drängwasser.

"Wir liegen hier an der tiefsten Stelle", kennt der Mitarbeiter das Problem. In der Kläranlage ist man mit einem Hochwasserschutzpumpwerk auf solche Situationen vorbereitet. Uwe Gnettner erklärt: "Wir pumpen das Wasser unterirdisch zurück in die Elbe." Die Gebäude hingegen haben die Mitarbeiter mit Folie und Sandsäcken geschützt. Auch auf der Dossieranlage sind Säcke gestapelt, damit sich der Deckel nicht anhebt. Für den Notfall liegen noch drei Paletten mit Sandsäcken parat.

"Das Herzstück der Kläranlage ist die Trafo-Station", erklärt Ina Kreiß, Mitarbeiterin des Burger Wasserverbandes. Sollte es die Hochwassersituation bzw. der Wasserstand erfordern, dass die Stadtwerke die Stromversorgung unterbrechen müssen, sind die Arbeiter in der Burger Ortschaft Blumenthal aber auch auf diesen Ernstfall vorbereitet. "Wir haben einen Notstromerzeuger, der im Ernstfall aushelfen kann", sagt Uwe Gnettner. Doch er bleibt optimistisch: "Bisher ist nichts in Gefahr und das Wasser geht ja bereits wieder zurück."

Gestern lagen zwischen Elbe und der Deichkrone in Blumenthal wieder 80 Zentimeter. Jedoch der Druck auf die Deiche bleibe und damit die erhöhte Alarmbereitschaft.

Wie der Abwasserentsorgung gilt die hohe Aufmerksamkeit der Verantwortlichen in diesen Tagen auch der Stromversorgung. Bis Sonntag gab es im Versorgungsgebiet der Burger Stadtwerke keine Probleme - auch weil der kommunale Versorger bereits am Dienstag letzter Woche einen eigenen Krisenstab gebildet hatte, der in engem Austausch mit den Krisenstäben des Landkreises und der Stadt Burg steht. Beim Kreis und bei der Stadt hatten die Stadtwerke auch auf die vorbeugende Sicherung des Burger Umspannwerkes von Eon-Avacon gedrungen, von dem fast ganz Burg abhängig ist.

Das Umspannwerk war von Donnerstag bis Sonnabend in einer Mammut-Aktion mit einem neun Meter breiten und bis zu drei Meter hohen Wall gesichert worden. "Das THW und die Mitarbeiter eines Burger Transportunternehmens haben hier Außergewöhnliches geleistet", lobt der SWB-Geschäftsführer Dr. Alfred Kruse.

Er hatte am Mittwoch gegenüber der Volksstimme erklärt, dass sich die Stadtwerke darauf vorbereiten, in eventuell gefährdeten Gebieten die Versorgungseinrichtungen zu sichern und die Versorgung in einzelnen Gebieten oder Ortschaften nur zu unterbrechen, wenn akute Gefahr besteht.

Dieser Fall war dann am Sonntag eingetreten: Eine Teilabschaltung der Stromversorgung im Bereich der Alten Schleuse Niegripp durch die Burger Stadtwerke wurde notwendig, als es dort zur Überflutung der Schleuse und der Kanalsiedlung Hohenwarthe kam (Volksstimme berichtete gestern). Unter anderem sind dort ein Freileitungsmast und ein Trafohäuschen von den Fluten weggespült worden.