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Ortsbürgermeister Bernd Franke sagt Einwohnern ein großes "Danke" Viele Karower bringen sich ein

09.09.2014, 01:19

Bernd Franke war viele Jahre Bürgermeister der damaligen Gemeinde Karow und ist seit der Gründung der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow Ortsbürgermeister. Für die Foto-Olympiade-Seite antwortet er auf Volksstimme-Fragen:

Volksstimme: Was macht das besondere Flair der Ortschaft Karow aus?

Bernd Franke: ...dass man sich hier "zu Hause" fühlt. Jeder kennt jeden, die Menschen sprechen miteinander und unternehmen etwas zusammen. Selbst "Zugezogene" werden sofort herzlich aufgenommen und können sich in gemeinsame Unternehmungen einbringen.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Ich bin stolz darauf, dass sich viele Einwohner in das gesellschaftliche Leben der Ortschaft einbringen und für die Ortschaft etwas tun. Seit der "Wende" sind die verschiedensten Vereine entstanden, die sich zum Ziel gesetzt haben, etwas zu bewegen und die Ortschaft weiter voran zu bringen. Und das ist auch bisher sehr gut gelungen.

Neben vielen Aktivitäten wurden auch konkrete Projekte umgesetzt. Stellvertretend hier nur zwei Beispiele: So wurde über den Sportverein eine Sektion Fußball ins Leben gerufen, die heute über einen Fußballplatz verfügt, der nur durch die Unterstützung und die Mitarbeit der Mitglieder zu dem werden konnte, was er heute ist. Dieser Platz wird durch den Verein völlig selbständig gepflegt.

Der Förderverein Barock-Kirche Karow wurde 2003 gegründet und hat seit dieser Zeit enorm viel geleistet. Die Kirche war schon fast dem Verfall preisgegeben. Inzwischen wurden das Dach, die Glocken, die Uhr und der gesamte Turm saniert, Fassade, Fenster und Türen sind nun fast fertig.

Fast alle Straßen und Gehwege wurden erneuert, wir haben ein schönes Dorfgemeinschaftshaus, ein neues Feuerwehrgerätehaus, die Sanierung der Mehrzweckhalle ist fast abgeschlossen.

Viele Einwohner haben dazu beigetragen, dies alles zu erreichen. Dafür möchte ich an dieser Stelle ein ganz großes Danke sagen. Ich hoffe natürlich, dass die Einwohner auch weiterhin ihre Heimat so schön und aktiv gestalten.

Wo liegt in Karow etwas im Argen?

Besonders negativ empfinde ich die Tatsache, dass unser Jugendklub schon seit längerer Zeit geschlossen ist. Mit viel Aufwand wurde ein Jugendraum geschaffen, der durch die Jugendlichen auch angenommen wurde. Leider ist es heute nicht mehr möglich, die Betreuung zu gewährleisten. Hier sind Politiker im Land und Landkreis gefragt, die Bedingungen zur Förderung von Betreuern für Jugendklubs zu verbessern. Es ist paradox, Jugendklubräume sind vorhanden unsere Jugendlichen müssen sich trotzdem in der Buswartehalle aufhalten.

Wie steht es um die Einwohnerzahlen?

Schlimm. 1982 wurde ich Bürgermeister von Karow. Damals hatte Karow noch 750 Einwohner. Heute sind es noch knapp 450 Einwohner. Diese Abwärtsentwicklung war sehr kontinuierlich. Karow hat jedes Jahr zehn Einwohner verloren. Und dieser Trend hält nach wie vor an, mit der Folge, dass zunehmend Häuser leer stehen und verfallen. Darunter leidet das Dorfbild.

Was würden Sie mit dem Geld machen, falls Karow gewinnt?

Bedarf ist an vielen Stellen vorhanden. Entscheiden sollte der Ortschaftsrat. Ich könnte mir aber vorstellen, ein konkretes Projekt der Vereine zu unterstützen.