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Aufklärungsquote bei Rauschgiftdelikten über 90 Prozent Kripo auf der Jagd nach Drogendealern und Entblößern

Von Falk Heidel 10.05.2011, 06:30

Das Jerichower Land ist keine Hochburg der Drogenkriminalität - aber es gibt nicht wenige Konsumenten und diverse Verkäufer, auch Dealer genannt. Die Polizei verfolgte im vergangenen Jahr 148 Rauschgiftdelikte im Landkreis.

Burg/Genthin. "Die meisten Fälle der polizeilichen Ermittlungsarbeit beziehen sich auf den privaten Konsum", erklärt Jerichower-Land-Revierleiter Philipp Salow. Aber: "In fünf Fällen haben wir gezielt Drogenverkäufer verfolgt." Die Aufklärungsquote ist erstaunlich hoch, liegt Salow zufolge bei 91 Prozent. Anders gesagt: Von den 148 Rauschgiftdelikten sind 135 aufgeklärt worden. Auch Fahren unter Drogeneinfluss gehört dazu.

Deutschlandweit konsumierten nach einer Statistik des Bundeskriminalamts zwei Millionen Menschen innerhalb der letzten 12 Monate Cannabis, etwa 270 000 davon werden als Dauerkonsumenten eingestuft. Cannabis ist nach wie vor bei den 18- bis 65-jährigen Deutschen die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge, heißt es in einer Studie der Diakonie, gefolgt von Kokain, Amphetaminen und Ecstasy.

Gibt es eine Drogenhochburg im Landkreis? "Nein", sagt Reviersprecher Ralph Völker auf Volksstimme-Nachfrage. Die 148 Fälle verteilen sich auf den gesamten Landkreis, natürlich mehr in den Städten als auf dem Lande.

Laut Kriminalitätsstatistik des Polizeireviers gibt es eine ähnlich hohe Aufklärungsquote bei so genannten Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Hier haben die hiesigen Kriminalpolizisten in 52 von 56 Fällen (93 Prozent) einen Tatverdächtigen ermittelt. Völker zufolge hat es im vergangenen Jahr zwei Fälle von Exhibitionismus gegeben. Exhibitionisten, im Alltag auch Entblößer genannt, erleben es als lustvoll, von anderen Personen nackt oder bei sexuellen Aktivitäten beobachtet zu werden. Elf weitere Fälle drehten sich im Jerichower Land um Vergewaltigung beziehungsweise sexuelle Nötigung. In 18 Fällen ermittelte die Kripo wegen des Verdachts auf Verbreitung pornografischer Schriften. Ralph Völker: "Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelte großflächig wegen Kinderpornografie im Internet. In diesem Zusammenhang haben die Polizisten hier unter anderem Wohnungen durchsucht und Beweisstücke beschlagnahmt."