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Rottmersleben Olbetal ist Ort der Erholung

Viele Rottmersleber wissen ihr Olbetal als schönes Fleckchen Erde zu
schätzen. Kurt Pasewald ist einer von ihnen und erzählte den Senioren
der Rottmersleber Ortsgruppe der Volkssolidarität in einem Vortrag von
seinen Erfahrungen.

Von Constanze Arendt-Nowak 23.04.2015, 03:14

Rottmersleben l Wenn Kurt Pasewald - so wie am Dienstag bei den Senioren von der Volkssolidarität - vom Olbetal bei Rottmersleben erzählt, gerät er ins Schwärmen. Vögel wie den Bienenfresser, Schwanzmeisen, Seidensinger, Hänflinge und auch den Wendehals hat er hier schon entdeckt. Auch das Adonisröschen konnte sich ausbreiten. Ein Krähenehepaar aus einer Nebel- und einer Rabenkrähe begleitet ihn heute oft auf seinen Wanderungen. Nicht nur sie haben das Olbetal, das heute auch Landschaftsschutzgebiet ist. als Erholungsort entdeckt. "Ich habe dort schon als Kind Räuber und Gendarm gespielt", erinnerte sich der Rottmersleber zurück.

Und er kennt auch die Geschichte des Olbetales, die mehr als 10000 Jahre zurückreicht. Denn das Olbetal ist damals nach der großen Eiszeit entstanden, die Olbe war damals ein reißender Fluss. Der Name des Flüsschens kommt, wie Kurt Pasewald weiß, von "olva", was soviel bedeutet wie Sumpfwässerchen. Aus Olva wurde zunächst Olve und später, so zwischen 1870 und 1910, die Olbe. Zeitgleich sei auch das "v" in Bever durch ein "b" ersetzt worden. Die erste Besiedlung in dem sehr fruchtbaren Tal hat es laut Kurt Pasewald etwa vor 6000 Jahren gegeben.

Die Menschen der Region wissen es bis heute als Erholungsort zu schätzen. "Ich wünsche mir, dass dieser Schatz erhalten bleibt", sagte Kurt Pasewald und erinnerte daran, dass lange Zeit viel für den Schutz in dem Gebiet getan wurde. Es wurden Schafe gehalten, Milchkühe weideten nur in bestimmten Bereichen und auch die Angler kümmerten sich um den wegen seiner Form so genannten Bananenteich. "Sie haben Bänke aufgestellt und den Fischbestand aufgestockt. So gab es hier sogar Hechte mit bis zu 90 Zentimeter Länge", so Kurt Pasewald.

Die Nacht- und Nebelaktion vor ein paar Jahren, bei der das Wasser aus dem Teich abgelassen wurde, bezeichnete Kurt Pasewald als Tiefschlag, ja sogar als Schande. Aus der Entschlammung, von der damals gesprochen wurde, ist bis heute nichts geworden. Fische und auch riesige Muscheln - wie sie Kurt Pasewald zum Anschauen mitgebracht hatte - mussten bei dieser Aktion ihr Leben lassen. Jegliche Eingaben an verschiedene Behörden seien, so Kurt Pasewald, im Sande verlaufen. "Ich möchte nochmal einen Appell an die Verantwortungsträger richten, dass man mit Bürgern nicht so verfahren kann, eine Abstimmung damals hätte viele Fische retten können", erklärte Kurt Pasewald und auch die Rottmersleber Senioren teilten seine Ansicht. Sie hoffen, dass sich im Olbetal bald Positives tut.