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Klötzer Ulrich Koppe berichtet über die Schule der ehemaligen Kreisstadt "Schulplatz ist Kulturgut"

09.08.2014, 08:58

Schon seit über einem Jahrzehnt sind Pausenklingeln und Schülerlärm auf dem Schulplatz am Klötzer Rathaus verstummt. Der Schulkomplex ist längst abgerissen. Und doch sind die Erinnerungen an diesen Ort bei vielen Klötzern lebendig.

Klötze l Einer, der maßgeblich die jüngere Geschichte der Klötzer Zentralschule im Stadtrat beeinflusste und beim Gedanken an den Abriss des Gebäudekomplexes noch heute Magenschmerzen bekommt, ist der ehemalige Bürgermeister Ulrich Koppe. Der gebürtige Magdeburger und in den 1960er Jahren in Klötze heimisch gewordene Experte der Stadtgeschichte wird in den kommenden Wochen immer mal wieder "Ecken und Kanten von Klötze" beleuchten.

"Der Schulplatz ist Kulturgut", befindet Koppe im Gespräch mit der Volksstimme. Auf dem sogenannten Wolfsberg gelegen, wurde die erste Schule in Klötze im Jahre 1838 gebaut. "Man stelle sich nur vor, dass bis dahin in Privathäusern und Scheunen unterrichtet wurde", weiß Koppe aus seinen Recherchen. Im Jahre 1865 wurde das Haus aufgestockt und um einen Uhrenturm erweitert - die Stadtverwaltung hatte darin ihren Sitz. 1905 erwarb die Stadt mit dem Haus Schulplatz 1 einen anderen Standort und richtete sich dort bis heute ein.

In den folgenden Jahren musste das Schulgebäude immer wieder erweitert werden, die Schülerzahlen stiegen sprunghaft. Das Maximum wurde 1972 mit 997 Schülern erreicht, die in 30 Klassen beschult wurden. Beliebt bei Schülern, Lehrerschaft, Kindergärten und auch bei den Stadtbediensteten war die Schulküche. Für 75 Pfennig erhielt ein Schüler ein reichhaltiges Mittagessen, erinnert sich Koppe.

Mit dem Abschluss des Umzugs der Grundschule an die Wasserfahrt im Jahre 2003 verwaiste der Gebäudekomplex bis zum Verkauf und Abriss. Was an der Stelle geblieben ist: das Aufstellen des Maibaums.