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14 Teilnehmer des internationalen Workcamps sagen Hötensleben nach drei Wochen "Auf Wiedersehen" Mit vielen Erlebnissen geht es nach Hause

Von Constanze Arendt-Nowak 09.08.2014, 03:19

Nach drei Wochen haben die jungen Leute, die zum internationalen Workcamp in Hötensleben weilten, die Heimreise angetreten. Aber nicht, ohne sich zu bedanken.

Hötensleben l Geschenke, nette Worte - oft in englischer Sprache - und Erinnerungen wurden am Donnerstagabend noch einmal im Rathaus von Hötensleben ausgetauscht. Für 14 junge Leute aus neun Ländern ging damit offiziell das internationale Workcamp an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu Ende.

"Heute sind wir hier die Gastgeber und wir möchten uns damit bedanken für drei schöne Wochen, die wir hier erlebt haben", sagte Dasha aus Russland gleich zu Beginn des gemütlichen Abends. Zahlreiche Begegnungen konnten sie und die Gäste Revue passieren lassen. So haben sie beispielsweise aufregende Stunden bei der Feuerwehr in Hötensleben erlebt. Die Kameraden zeigten den jungen Frauen und Männern aus Russland, den Niederlanden, der Türkei, Korea, Hongkong, Taiwan, Spanien, Armenien und Mexiko ihre Fahrzeugtechnik, aber auch wie sie bei der Brandbekämpfung und der Rettung eines Verkehrsunfallopfers vorgehen.

Beim Schützenverein konnten die Workcamp-Teilnehmer zeigen, dass sie auch ein ruhiges Händchen haben und sicher zielen können. Auch die Ehrenamtlichen im Völpker Verkehrsgarten gestalteten für sie einen spannenden Nachmittag. Fahrsimulator, Reaktionstest, Überschlagsimulation und Rauschbrille verdeutlichten manche brenzlige Situation, die sich im Straßenverkehr ergibt. "Wir sind froh, dass ihr bei uns gelernt habt, wie man sich auf unseren Straßen verhält, ebenso haben wir von euch gelernt, wie es in euren Ländern zugeht", fasste Klaus Glandien als Vorsitzender der Verkehrswacht Oschersleben, die den Verkehrsgarten betreut, am Abschlussabend zusammen.

Ausflüge unter anderem ins Paläon in Schöningen, nach Helmstedt und nach Goslar brachten den Workcamp-Teilnehmern die Schönheit der Region näher. "Es hat uns viel Spaß gemacht, Danke an alle, die uns aufgenommen haben", sagte Pui Yen aus Hongkong. Um ihre Dankbarkeit auszudrücken und eine dauerhafte Erinnerung in Hötensleben und bei den Vereinen zu hinterlassen, hatten die jungen Leute kleine Dankeschön-Plakate gebastelt. Die kreative Ader von Sasha, Dasha, Jovianne, Alma, Pui Yen, Ran, Javiar, Arkadi, Ilkcan, Camila, Albert, Barbara und Martine wurde aber auch an den Wänden des kleinen Saals des Rathauses deutlich. Gemeinsam hatten sie Fahnen gemalt, eine Landkarte dekoriert und auch verschiedene Redensarten in ihre Landessprachen übersetzt. Ein Beitrag, um die verschiedenen Kulturen besser kennenzulernen.

Einem, dem die Idee des internationalen Workcamps an der ehemaligen innerdeutschen Grenze besonders gut gefiel, war Jörg Röhmann. Der Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung vertrat den Ministerpräsidenten Niedersachsens, Stephan Weil, bei der Abschlussveranstaltung des Workcamps. "Vor 25 Jahren gab es einen wichtigen Moment in der Geschichte. Und wir brauchen Orte, an denen wir an diesen Moment erinnern können", sagte er mit Verweis auf die Öffnung der Grenze. Er freute sich, dass besonders bei jungen Leute die Grenze in den Köpfen nicht mehr existiert. "Ihr kommt aus verschiedenen Ländern und habt Spaß miteinander", unterstrich er.

Und auch Achim Walther vom Hötensleber Grenzdenkmalverein, der als Gastgeber für das Workcamp fungierte, hatte nur lobende Worte übrig, die zunächst den Workcamp-Teilnehmern galten. "Die Gäste aus aller Welt bringen Farbe ins Dorf und ich denke, dass auch die Hötensleber registriert haben, dass es keine Grenze mehr gibt, denn die Jugendlichen kommen von überall her", meinte er.

Das Workcamp, das zum 17.Mal in Hötensleben stattfand, wurde gemeinsam finanziert von der Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen, der Gemeinde Hötensleben, dem Grenzdenkmalverein, der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und der Organisation Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten.