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Gemeindeausstellung "Freizeitkunst und Handarbeit" besticht durch Vielfalt und einen maritimen Hingucker Schnitzer Orzel geht unter die Schiffsbauer

Vom verspielten Filzfigurenpark bis zu faszinierenden Fotomomenten, von
ideenreichen Textilapplikationen bis zu sorgsam zusammengefügten
Holzmodellen hat die neue "Kunstschau aus der Nachbarschaft" auf Hof
Hosang alles zu bieten. Ein Dutzend Sommersdorfer, Marienborner und
Sommerschenburger hat die vierte Freizeitkünstlerausstellung der
Gemeinde reichlich bestückt.

Von Ronny Schoof 09.09.2014, 03:14

Sommersdorf l Organisator Eckehart Beichler hatte nicht zu viel versprochen, indem er das neueste Schnitzwerk von Bernhard Orzel als "besonders attraktive Kunstarbeit, die er uns bei der vierten Gemeindeausstellung Freizeitkunst und Handarbeiten präsentieren wird" anpries. Orzels Nachbildung des französischen Schlacht- und Flottenflaggschiffes "Soleil Royal" aus dem 17. Jahrhundert ist der absolute Blickfang der Ausstellung. Jeweils mehr als einen Meter lang und hoch, hat der detailverliebt ausgestattete Dreimaster in den Hosangschen Hofgalerieräumen einen exponierten Ankerplatz eingenommen. Was die Kunst der weiteren elf Aussteller keinesfalls schmälern soll, denn auch ihre Werke können sich sehen lassen, allesamt zeugen sie von passionierten Fertigkeiten in der kreativen Drei-Dörfer-Gemeinde.

Bürgermeister Peter Müller bezeichnete die kunstfertige Fülle von Plastiken, Textilien, Gemälden, Fotografien und Dekorationen bei der Eröffnung am Sonntag als "verborgene Schätze", die Ausdruck davon sind, "dass doch ganz schönes Talent in unseren Orten schlummert". Kulturausschussvorsitzender Eckehart Beichler, dem wiederum die inhaltliche Einführung oblag, nannte es "eine Talentschau unter unseren Nachbarn - und die Einbeziehung der Kita sorgt dafür, dass sich der Bogen über alle Altergruppen hinweg spannt."

Besonders hob Beichler die "Neulinge" Sabine Sprick und Harald Funck hervor, die sich erstmals an der Ausstellung beteiligen: "Es freut mich sehr, dass wir auch wieder bislang unbekannte Freizeitkunst entdecken können. Es gehört ja auch eine gewisse Portion Mut und eigene Überzeugung dazu, seine Werke öffentlich zu präsentieren." Der Sommersdorfer Funck stellt einen exakten Nachbau der heimischen evangelischen Kirche im Maßstab 1:100 aus. "Darin steckt unheimlich viel Geduld und die Arbeit eines vollen Winters", erklärte Beichler. Sabine Sprick, Neubürgerin aus Marienborn, hat eine Handvoll Acrylgemälde beigesteuert, "deren Farbwirkung man sich nicht entziehen kann", so Beichler, der sich angesichts des facettenreichen Fundus wünschte, er verfügte selbst über solche Fähigkeiten. "Leider ist mir das nicht gegeben, umso mehr dafür unseren zwölf Ausstellern, denen ebenso Anerkennung und Dank gilt wie unseren Gastgebern."

Franz-Gerd und Elisabeth Hosang haben die Scheunengalerie auf ihrem Hof auch für die vierte Auflage der Freizeitkünstlerausstellung zur Verfügung gestellt. "Ein tolles, passendes und umrahmendes Ambiente", wie Beichler mit Blick auf die rustikale Museumssammlung der Hosangs betonte. "So ergänzen sich Kunst und Räumlichkeiten gegenseitig."

Begehungen sind hier bis Ende September nach Absprache möglich (siehe Infokasten). Ansonsten stehen noch zwei öffentliche Veranstaltungen auf dem Programm. Beim Gemeindewandertag kommenden Sonntag ist die Ausstellung den ganzen Vormittag über geöffnet. Und zum Abschluss am 28. September findet ab 11 Uhr eine Matinee statt.