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Seehäuser St.-Laurentius-Kirche Nach 45 Jahren wieder Jubelkonfirmationsgottesdienst

In der Seehäuser St.-Laurentius-Kirche ist nach 45 Jahren wieder ein
Jubelkonfirmationsgottesdienst abgehalten worden. 42 Jubilare -
diamantene, goldene und Gnadenkonfirmanden - die in Seehausen
eingesegnet worden waren, haben an den Festlichkeiten teilgenommen.

Von Detlef Eicke 22.09.2014, 03:21

Seehausen l Pfarrer Thomas Seiler hatte am Sonnabend zur Feierstunde den früheren Pfarrer in Seehausen, Dietrich Hüllmann aus Magdeburg, an seiner Seite. "Ein aktiver Ruheständler, der der Einladung seiner früheren Konfirmanden gern gefolgt ist. Zudem waren von seinem Vorgänger, Pfarrer Demmel, zwei längst erwachsene Kinder auch als Jubelkonfirmanden dabei. Ihr Vater hätte gerade an diesem Tag seinen 109. Geburtstag gehabt."

Seiler hieß alle Jubelkonfirmanden herzlich willkommen. "Sie feiern heute Ihr 70-, 60- oder 50-jähriges Konfirmationsjubiläum. Herzlich willkommen sage ich auch Pfarrer Hüllmann, der einige von Ihnen konfirmiert hat."

Zu damaliger Zeit sah die St.- Laurentius-Kirche noch etwas anders aus, mit Putz an den Wänden, einer Empore und einer Orgel. "Aber wir sind froh und dankbar für das, was bis jetzt zur Wiederbelebung der Kirchenruine geschehen ist und dafür, dass wir heute hier mit einem festen Dach über dem Kopf und dichten Fenstern zusammen feiern können", brachte Pfarrer Seiler seine Freude darüber zum Ausdruck.

In seiner Predigt erinnerte Seiler an die Zeit der Konfirmation vor 70, 60 oder 50 Jahren. "1943/44 war Krieg, 1953/54 die Nachkriegszeit. Ein mühsamer Anfang in beiden Teilen Deutschlands. Für einige nach Flucht und Vertreibung Suche nach neuer Heimat. 1963/64: ,Uns geht`s ja gut`, wachsender materieller Wohlstand. Was Schlagworte nur andeuten, können Sie mit eigenen Erfahrungen ausfüllen, was Sie erlebt, für was Sie sich begeistert haben. Sie können ermessen, welche Hoffnungen zerstört wurden, welche Wege jäh endeten. Wo Sie loslassen mussten, woran Ihr Herz mit allen Fasern hing." Nach der Predigt wurden die Jubilare nach vorn zum Altar gerufen, erhielten ihre Urkunden und wurden eingesegnet. Gemeinsam wurde wie zur Konfirmation das Abendmahl gefeiert, danach folgte der Auszug aus der Kirche.

Nach der feierlichen Segenshandlung saßen die Jubelkonfirmanden, deren Familien und Geistliche gemeinsam noch lange bei Kaffee, Kuchen und gutem Gedankenaustausch im Saal des Hopfengartens zusammen.