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Kartenvorverkauf am 19. Februar im "Dörpschen Krug" Gladigau Neue Spielzeit im Dorftheater: "Immer werrer Klock veer"

Von Ralf Franke 10.02.2011, 05:27

"Immer werrer nachts Klock veer" heißt der neunte Streich des Dorftheaters Gladigau. Im Rahmen eines Pressegespräches stellten die Verantwortlichen das Stück der 2011-er Spielzeit, das am Sonnabend, 19. März, Premiere im "Dörpschen Krug" feiern soll, am Dienstagnachmittag im örtlichen Vereinshaus vor.

Gladigau. Wie Norbert Lazay (verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit im Dorftheater) erklärte, hätten schon viele Leute nachgefragt, wann denn die neue Saison beginnt. Aber weil die Premiere später als in anderen Jahren über die Bühne gehe, habe man sich auch mit der Bekanntmachung mehr Zeit als sonst gelassen. Nichtsdestotrotz würden die Erkundigungen zeigen, dass sich das lokale, temporäre Vergnügen zu einer festen kulturellen Größe entwickelt habe.

Das Vergnügen ist offenbar immer noch Hauptmotivation. Für die Theaterbesucher sowieso, aber eben auch für die Akteure, die seit Oktober zweimal in der Woche für jeweils 90 Minuten proben, dazu zu Hause noch Texte pauken, und natürlich für die Leute hinter den Kulissen, ohne die sich kaum ein Rad drehen würde.

Mit ein paar Zahlen stellte Intendant Horst Bannehr die Nachhaltigkeit des Theaterprojektes unter dem Dach des Altmärkischen Heimatbundes unter Beweis. Demnach absolvierten die Hobbyschauspieler und deren Helfer in den vergangenen acht Spielzeiten 123 Vorstellungen, bei denen 11070 Zuschauer und Zuhörer gezählt wurden. Da sich in diesem Jahr wieder 18 Aufführungen mit maximal jeweils 90 Gästen anschließen, dürfte das Gladigauer Ensemble die Begrüßung des 12000. Theaterbesuchers fest eingeplant haben.

Dafür, dass die Vorstellungen wie in den Vorjahren in wenigen Stunden ausverkauft sind, soll die neue Komödie sorgen, die zum ersten Mal in drei Akten inszeniert wird. Das Stück, das mit einem Bühnenbild auskommt, wird mit rund anderthalb Stunden im Vergleich zu früheren Aufführungen auch länger sein, weshalb zwischen dem zweiten und dritten Akt eine kleine Pause eingelegt wird und weshalb dieses Mal auch kein Vorprogramm geplant ist.

Die Komödie hat Regisseur Goswin Moniac auf einem halben A-5-Blatt zusammengefasst. Nicht weil der frühere TdA-Intendant schreibfaul ist, sondern weil es nur wenig zu erklären gibt. In dem Sieben-Personen-Stück geht es natürlich wieder um Liebe, Freundschaften, Beziehungsprobleme, Verwechselungen, Versteckspiele, zwischenmenschliche Missverständnisse und anderes mehr, was zu einem richtigen Lustspiel gehört, das in plattdeutscher Mundart vorgetragen wird und das die Lachmuskeln der Gäste im Saal des Dorfkruges tüchtig strapazieren soll. Der Unterhaltungswert des Stückes, so Moniac mit einer großen Portion Vorfreude, stecke besonders in seiner Situationskomik.

Garanten des Erfolges sind vor allem bekannte Gesichter, die schon in vielen Stücken mitgewirkt haben. Neu im Ensemble ist Josepha Lazay, die Tochter von Norbert Lazay, der selbst bereits vier Stücke in Abwechslung mit Goswin Moniac inszeniert hat. Auch wenn die organisierte Theatertruppe inzwischen fast 50 Mitglieder zählt, ermutigte Moniac bei der Gelegenheit Leute mit schauspielerischem Interesse, damit nicht hinter dem Berg zu halten, sondern sich in Gladigau zu melden. Denn der eigentliche Schauspieler-Pool sei gar nicht so groß. Was letztlich auch der Auswahl bei den Stücken Grenzen setze.

Der Kartenvorverkauf ist in diesem Jahr für Sonnabend, 19. Februar, angekündigt. Ab 8Uhr sind die begehrten Karten für alle Vorstellungen in der Gaststätte Roloff zu haben. Und nur da. In den Vorjahren waren die Karten gegen Mittag vergriffen. Daran dürfte auch die Preiserhöhung von sechs auf acht Euro kaum etwas ändern. Zu der haben sich die Theaterleute nach Jahren durchgerungen, weil auch ihre Ausgaben für GEMA, Tantiemen, Bühnenbild, Kostüme, Technik und vieles mehr nicht sinken, weil sie beim Altmärkischen Heimatbund im Jubiläumsjahr 2012 nicht mit einem Minus dastehen wollen und letztlich deshalb, weil viele Theaterbesucher selbst angemerkt hätten, dass die Eintrittspreise für das Niveau des Dorftheaters mehr als moderat seien, begründete Horst Bannehr den Schritt.