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Brunauer Sportverein will Strafzahlungen künftig auf Mitglieder umlegen Neuer Beschluss erhitzt die Gemüter

Von Christin Käther 31.03.2014, 03:24

Die Brunauer Sportverein möchte seine Mitglieder zu einer faireren Spielweise erziehen. Künftig sollen sie sich an Strafzahlungen beteiligen. Der Beschluss stößt nicht nur auf Gegenliebe.

Brunau l Die Jahreshauptversammlung des Brunauer Sportvereins 1906 war schon fast vorüber, als am späten Freitagabend Vorsitzender Sven Potas die Bombe platzen ließ. Künftig will der Verein nicht mehr für Strafzahlungen in voller Höhe aufkommen. Kicker, die während eines Spiels Schiedsrichter beleidigen oder angreifen und dafür vom Sportgericht zu einer Geldstrafe verurteilt werden, sollen den Betrag künftig zur Hälfte selbst aufbringen. Bislang hatte der Verein die Kosten komplett übernommen. Dabei ist im vergangenen Jahr eine stolze Summe von über 300 Euro zusammengekommen, wie Schatzmeisterin Manuela Siede informierte.

Der Beschluss wurde vom Vorstand während seiner jüngsten Sitzung gefasst. Damit wolle er nicht nur Kosten sparen, wie Sven Potas am Freitag erklärte. Der Vorstand wolle seine Mitglieder zu mehr Fairness im Spiel erziehen. Denn sie erfüllen eine gewisse Vorbildfunktion für den Nachwuchs.

Dem Nachwuchs ein gutes Vorbild sein

Der Beschluss stieß bei vielen Anwesenden auf lauten Protest. Einige beschwerten sich, dass der Vorstand im Vorfeld nicht ihre Meinung eingeholt hatte. Andere fühlten sich ungerecht behandelt. Schließlich seien die Spieler schon gestraft genug, wenn ihnen der Schiedsrichter die rote Karte zeigt, manchmal sogar ungerechtfertigterweise. Sven Potas und Trainer Peter Kulessa versuchten, die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Strafzahlungen würden nur in seltenen Fällen fällig werden und nicht bei jeder roten Karte. Der Beschluss beträfe nur die extremen Fälle. Die Entscheidungen des Schiedsrichters müssten nun mal akzeptiert werden. Faires Verhalten gelte auch für Zuschauer, die am Spielfeldrand öfter mal Spieler und Schiedsrichter wüst beschimpfen würden. Das sei vor allem dem Nachwuchs ein schlechtes Vorbild, ermahnte der Vorstand. In diesem Punkt erhielt er von den Anwesenden volle Zustimmung.

Während des Abends wertete Versammlungsleiter Dirk Schlüsselburg das vergangene Jahr aus. Am Sportplatz wurden 70 Koniferen gepflanzt. In der Turnhalle wurde die Beleuchtung gegen eine stromsparende Variante ausgetauscht. Das größte Projekt sei der Umbau im Sportlerheim gewesen. Für 50 000 Euro sind neue Umkleidekabinen entstanden. 8000 Euro davon hatte der Verein selbst getragen. "Das war das größte Projekt seit 25 Jahren", sagte Sven Potas. In diesem Jahr wolle der Verein versuchen, Fördermittel für ein neues Dach aufzutreiben.

Des Weiteren konnten 2013 zwei Ehrenamtliche dazugewonnen werden: Andreas Bühnemann leitet die Abteilung Fußball, Peter Kulessa trainiert die erwachsenen Fußballer.

Mehr Einsatz für den Erhalt der Grundschule

Den Rest der Zeit nutzte Sven Potas, um auf den Erhalt der Brunauer Grundschule aufmerksam zu machen. "Ohne die Grundschule bekommen wir große Probleme nicht nur mit der Unterhaltung der Turnhalle, sondern auch mit der Nachwuchsgewinnung", so Potas. Brunau müsse für die jungen Leute wieder attraktiver werden. Zwar sei die Schule bis 2019 erst einmal sicher, doch "der Erhalt geht uns alle an", so der Vereinsvorsitzende. Er appellierte an die Mitglieder, gemeinsam Ausschüsse und Sitzungen zu besuchen, in denen die Grundschulzukunft Thema ist.