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Großer Coup im Industriegebiet West Sieben Neuansiedlungen auf einen Schlag

Dieser Coup ist der Wirtschaftsförderung der Stadt Schönebeck gelungen:
Zu den zwei alteingessenen Firmen haben sich zwei weitere Unternehmen
dort angesiedelt. In den nächsten Monaten werden nochmals fünf andere
Betriebe dazukommen.

Von Olaf Koch 25.01.2014, 02:22

Schönebeck l Diese Information hätte eigentlich das Format einer großen Pressekonferenz gehabt. Doch Schönebecks Wirtschaftsförderer Egbert Tramp hält den Ball bescheiden flach. Im jüngsten Wirtschaftsausschuss informierte der Amtsleiter die Mitglieder im öffentlichen Teil über weitere Ansiedlungen im Industriepark West (IPW). Neben den bisherigen beiden Einzelkämpfern auf dem Areal zwischen Autobahn und Stadtgebiet - Recticel und Krematorium - hatten sich in den vergangenen Wochen noch die Soehne Kompetenz-aus-Stahl GmbH und die Mitteldeutsche Wäscherei in den Gewerbegebiet niedergelassen (Volksstimme berichtete). Jetzt kommen noch fünf Großhandels- und Fertigungsbetriebe hinzu.

Dass die Firmen sich in der Schönebecker Wirtschaftsförderung die Klinke in Hand geben, hat mehrere Ursachen. "Zum einen sind es die Ergebnisse der Vertriebsbemühungen der vergangenen Jahre", so Egbert Tramp gestern im Gespräch mit der Volksstimme. Ein Unternehmer kreiste sozusagen gut drei Jahre um den Wurm am Haken, bevor er nun endlich zubiss. Das habe wohl auch mit der Förderpolitik des Landes zu tun, vermuten die Wirtschaftsförderer im Rathaus. Der Grund: Bestimmte Förderungen des Landes laufen zum Ende dieses Jahres nämlich aus.

Positiv ist aus Sicht von Egbert Tramp nicht nur die Nähe zu Autobahn 14 und damit der schnelle Anschluss zur A2, sondern auch die Präsentation der Stadt auf Messen. "Auch dort konnten wir Kontakte knüpfen", sagt Tramp. In diesen Gesprächen stellte sich heraus, dass viele Unternehmungen den Industriepark West durchaus als einen attraktiven Standort einschätzen.

Zwei Firmen nämlich verlegten ihren Sitz beziehungsweise Teile ihrer Produktion von der Landeshauptstadt Magdeburg nach Schönebeck: so die Mitteldeutsche Wäscherei GmbH. Sie beansprucht eine Fläche von 5000 Quadratmetern und hält sich eine Option von weiteren 3000 Quadratmetern offen. In den Süden nach Schönebeck gezogen ist auch die Soehne Kompetenz-aus-Stahl GmbH. "Die Firma ist noch nicht lange hier, hat sich aber schon fest etabliert: Viele der Neuansiedlungen im Industriepark lassen nämlich von der Soehne GmbH gleich ihre neuen Hallen bauen", macht Egbert Tramp deutlich. Die nachbarschaftliche Nähe und kurze Wege sind in diesem Fall von Vorteil. Die Soehne GmbH hat eine Fläche von mehr als 20000 Quadratmeter gekauft.

Als besonderes Filet-Stück sind die Flächen an der Einfahrt zur Wilhelm-Dümling-Straße Ecke alte Bundesstraße 246a anzusehen. Dort haben sich auf der linken Seite die Procon GmbH (ein Großhandel mit Kaffee und Kaffeemaschinen) und auf der rechten Seite 4 Bio Trading GmbH (eine Firma, die Aufbauten für Landmaschinentechnik herstellt) gesichert.

Internationalität kann sich sehen lassen

"Für die Firmen hat dies den Vorteil, dass sie sich direkt an der Zubringerstraße nach Schönebeck präsentieren können. Wir profitieren davon, dass die Einfahrt und die ersten 300 Meter des Gewerbegebietes nun bebaut werden. Das wird eine zusätzliche Magnetwirkung haben", ist sich Egbert Tramp sicher.

Die Procon GmbH ist in Schönebeck keine unbekannte Firma. Der Großhandelsbetrieb war zuletzt am Frohser Hafen stationiert. Doch nach dem Hochwasser war eine Fortführung der Unternehmung dort nicht mehr machbar. Deshalb zieht die Firma mit den 14 Beschäftigten in den Industriepark um, der wegen seiner Topografie relativ Hoch- und Grundwasser sicher ist.

Die nächsten beiden in der neuen Baurunde sind der Internethandel "Best of Dress", der sich gegenüber von Recticel niederlassen wird. Daneben kommt eine Firma für Metallverarbeitung. "Diesen Namen des Betriebes möchte ich in der Öffentlichkeit noch nicht nennen. Aber die Ansiedlung ist so gut wie perfekt", sagte Egbert Tramp gestern der Volksstim-me.

Schon jetzt hat das Industriegebiet West einen hohen Grad an Internationalität zu verzeichnen. Lapua aus Finnland, Takata aus Japan, Recticell aus Belgien und Palram aus Israel sind Nachbarn der vielen deutschen Unternehmen. Egbert Tramp und seine Mannschaft sind sich sicher: Es werden nicht die letzten internationalen Firmen sein.