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Interessenvertretung für ältere Bürger der Stadt Schönebeck gibt es seit 20 Jahren Das Sprachrohr für die Senioren

Von Heike Liensdorf 13.01.2015, 02:08

"Von Senioren - für Senioren" - 20 Jahre Stadtseniorenrat Schönebeck: Dieser runde Geburtstag ist gestern Nachmittag mit einer Feierstunde würdig begangen worden.

Schönebeck l "Ich komme mir vor wie bei der Oscar-Preisverleihung", sagte Ilona Luther schmunzelnd. Die Vorsitzende des Stadtseniorenrates hatte am Ende ihres Rückblicks auf die 20-jährige Arbeit der Interessenvertretung vielen Menschen Danke gesagt: den derzeit 30 Mitgliedern und fleißigen Helfern, den Mitgliedern Frank Schiwek und Erdmute Köppe für ihre fachlichen Auskünfte sowie den Sponsoren und Geldgebern von kleinen und größeren Summen. Sie alle seien wichtig für das Vorankommen des Stadtseniorenrates gewesen und sind es auch in Zukunft. Somit sind die Dankesworte mehr als berechtigt.

In der Feierstunde im "Haus Luise" erinnerte sie an den Ideengeber Ernst Wannagas, der bereits verstorben ist. Am 11. Januar 1995 haben sich Senioren getroffen, um das Bilden eines Stadtseniorenrates zu besprechen. Bereits einen Tag später kamen sie wieder zusammen und gründeten einen solchen. Den Vorsitz übernahm Joachim Schröder. Zu den Gründungsmitgliedern zählte auch Eva Müller, die dem Rat immer noch die Treue hält. Beide sind heute Ehrenmitglieder des Stadtseniorenrates. Eva Müller nahm auch an der Feierstunde teil, denn: "Wenn wir sie rufen, ist sie zur Stelle", lobte Ilona Luther den Elan der rüstigen 95-Jährigen.

Am 26. Oktober hat dann der Stadtrat der Gründung eines Stadtseniorenrates zugestimmt. An der Bahnhofstraße befand sich die Geschäftsstelle. Elf Vereine, Verbände und Organisationen fanden im Rat ihre Interessen vertreten. Den Vorsitz übernahm Gerda Machemehl. Schon zu dieser Zeit kamen Erdmute Köppe vom Sachgebiet Kinder, Jugend und Senioren der Stadt und Frank Schiwek, Stadrat und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Allgemeinen Behindertenverbandes Sachsen-Anhalts, als beratende Mitglieder hinzu. 2004 ist Gudrun Schedler Vorsitzende geworden. Sie hat ihr Ehrenamt zum 1. April 2014 an Ilona Luther übergeben. "Sie hinterlässt eine große Lücke. Für ihre Arbeit danke ich ihr. Sie hat nun den Rathauspreis erhalten - es hat die Richtige getroffen", sagte Ilona Luther wertschätzend. In ihrer Rede erinnerte sie auch an Projekte wie Miteinander leben, Grüne Damen, Leseomas oder Heimpaten, die der Stadtseniorenrat ins Leben gerufen hat. Oder sie zählte Aktionen auf, für die sich die ehrenamtlich Engagierten stark gemacht haben: das Aufstellen von Bänken und das Installieren von Straßenquerungshilfen im Stadtgebiet, der barrierefreie Zugang zum Operettensommer oder die Urnenbestattung mit einer Stele auf der sogenannten grünen Wiese auf dem Westfriedhof.

Da zum Geburtstag auch Wünsche erfüllt werden, gaben die Mitglieder Landrat Markus Bauer einen ganz besonderen mit auf den Weg: Sie brauchen dringend wieder einen Mitarbeiter für die Geschäftsstelle im "Punkt 12", damit diese wieder an mehreren Tagen in der Woche besetzt werden kann. Da sich über das Jobcenter keine geeigneten Kräfte finden, sind Sprechzeiten nicht mehr an fünf, sondern nur noch an zwei Tagen möglich. "Ehrenamt soll eigentlich zu 80 Prozent aus Spaß und zu 20 Prozent aus Arbeit bestehen. Derzeit ist es umgedreht", sagte Ilona Luther im Gespräch mit der Volksstimme.

Mehr zur Feierstunde in einer der nächsten Ausgaben.